Metzger mit gemischten Gefühlen

Saarbrücken. Den Pferdefleisch-Skandal betrachten die saarländischen Metzger mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits laufe das Geschäft zurzeit besser, andererseits machen sich die Metzger Sorgen, "dass nun wieder verallgemeinert wird und Fleisch unter Generalverdacht fällt", sagt Markus Strauß, Geschäftsführer der saarländischen Fleischerinnung

Saarbrücken. Den Pferdefleisch-Skandal betrachten die saarländischen Metzger mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits laufe das Geschäft zurzeit besser, andererseits machen sich die Metzger Sorgen, "dass nun wieder verallgemeinert wird und Fleisch unter Generalverdacht fällt", sagt Markus Strauß, Geschäftsführer der saarländischen Fleischerinnung. "Wo beim Metzger Rind draufsteht, ist auch Rind drin", versichert er. Nur industrielle Fertig- und Tiefkühlprodukte seien von dem Skandal betroffen.Genauso sieht es der stellvertretende Landesinnungsmeister Bernd Scherer: "Man darf nicht den gesamten Fleischkonsum an den Pranger stellen. Wir Metzger bekommen die Tiere in Hälften oder am Stück. Da können wir sicher sein, dass kein Pferd, Katze oder Känguru ins Haus kommt." Das scheinen die meisten Konsumenten zu wissen, denn bei den Metzgern klingelt die Kasse. "Die Leute sind verunsichert und gehen im Moment lieber zum Metzger, den sie kennen und wo sie auch mal nachfragen können, als an die Kühlregale. Da setzt sich Qualität durch. Es sind auch Kunden dabei, die man schon lange nicht mehr gesehen hat und jetzt jeden Tag kommen", sagt Scherer. Dies sei jedoch das Standardritual bei Fleischskandalen. Wenn das Thema in den Medien nicht mehr so präsent ist, gehe der Trend wieder zurück. Das sei beispielsweise bei BSE, dem sogenannten "Rinderwahn", so gewesen, sagt Scherer. Zwar gehe ein Teil der neuen Kunden auf Dauer zum Metzger, aber die allgemeine Entwicklung zum Konsum von Fertigprodukten werde dadurch nicht umgekehrt. jan

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