Mit "Fear and faith" erschien im Frühjahr eines der besten Alben des Cécile Verny Quartets - erstaunlich rockig und doch mit dem rechten Sinn für Reibungen. Heute Abend, 20 Uhr, eröffnet die Sängerin im Saalbau die St. Wendeler Jazztage. Das Festival hat der Leiter Ernst Urmetzer dieses Jahr unter das Motto "Stimmen" gestellt. Entsprechend gesangslastig fällt das Programm aus. Unmittelbar nach Verny steht die Italienerin Maria Laura Baccarini auf der Bühne. Die Schauspielerin und Sängerin ist in Deutschland kaum bekannt, mit ihrer Cole-Porter-Hommage "Furrow" ist ihr im vergangenen Jahr ein ziemlich außergewöhnliches Album gelungen. So wie bei Baccarini und ihrem Sextett hat man Klassiker wie "Love for sale" noch nie gehört. Nicht mehr als Melodiefragmente übernimmt die Gruppe, harmonisiert und instrumentiert die Stücke komplett neu. Das Ergebnis: eine spannende, eigenwillige Folk-Rock-Jazz-Melange, voller melodischer und rhythmischer Wendungen.

Dieses Jahr wieder dabei ist der 2012 mit der Gruppe "Hildegard lernt fliegen" in St. Wendel zum Publikumsliebling avancierte Stimmakrobat Andreas Schaerer: Um 20 Uhr eröffnet er in neuer Besetzung mit Trompeter Martin Eberle und Flügelhornist Peter Rom den Samstag mit einem ziemlich unorthodoxen Programm. Mit klassischem Klavier-Trio-Jazz geht's dann weiter: Der finnische Pianist Iiro Rantala spielt mit Lars Danielsson (Bass) und Wolfgang Haffner (Drums).

Der Sonntag schließlich beginnt wie im vergangenen Jahr um 11 Uhr mit einem Kinderkonzert: Das Münchener Panama-Ensemble bringt eine Fortsetzung seines "Krimi-Mäusicals" auf die Bühne (Titel "Die Pecorinos - Liebe ist manchmal Käse"), bevor das Adriano BaTolba Orchestra das Festival mit einem Rockabilly-Abend ausklingen lässt.

Infos und Karten: www.wndjazz.de