. Die meisten Innenstädte seien immer noch nicht auf die Wohn- und Lebensverhältnisse älterer Menschen eingestellt. Nicht einmal barrierefreie Wohnungen stünden ausreichend zur Verfügung, um der immer älter werdenden Menschen ein attraktives Leben zu ermöglichen. Dagegen will die neue Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) gemeinsam mit ihren Länderminister-Kollegen vorgehen. Auf der Bauministerkonferenz im Schloss Berg in Nennig unter Vorsitz von Saar-Innenministerin Monika Bachmann (CDU) kündigte Hendricks gestern die Aufstockung der Städtebauförderung von 455 auf künftig 700 Millionen Euro pro Jahr an. Damit wird eine Forderung der SPD aus dem Bundestagswahlkampf umgesetzt. Die Finanzierung teilen sich der Bund, die Länder und Gemeinden nach einem festgelegten Schlüssel. 2013 erhielt das Saarland vom Bund fünf Millionen Euro Städtebau-Förderung. Den Löwenanteil mit 75 Millionen Euro beanspruchte Nordrhein-Westfalen. Projekte, bis hin zum Denkmalschutz und Umbau von City-Lagen, werden beim Bund beantragt.

Innenstädte mit noch mehr Lebenswert sind das Ziel. Dazu müssen nach Überzeugung von Hendricks Bauherren, Architekten und Planer konsequenter an einem Strang ziehen und alle Neubauprojekte barrierefrei sowie altersgerechter umsetzen. Inklusive der Befragung älterer Menschen nach ihren Wohn-Bedürfnissen. Sozialwohnungen sollten auch barrierefrei werden, da immer mehr Menschen immer länger darin wohnten. Auch ländliche Gebiete könnten künftig attraktiv bleiben durch eine engere Zusammenarbeit benachbarter Orte. Nicht jeder müsse alles anbieten. Ein Ort stelle das Lebensmittelgeschäft, der Nachbarort den Arzt oder die Apotheke. Hauptsache seien kurze Wege und ein besserer Busverkehr. Auch schnelles Internet in jedem Ort sei unverzichtbar.