Medienrat will Saarland Film auflösen

Saarbrücken · Der Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat eine „Arbeitsgruppe Struktur“ eingesetzt. Die findet in der LMS einiges verbesserungswürdig.

Änderungen im Mediengesetz, die Auflösung der Saarland Film GmbH und die Änderung der Geschäftsordnung der Landesmedienanstalt Saarland (LMS): Es sind keine Kleinigkeiten, die der Medienrat der LMS fordert. Hinzu kommt Kritik an mangelnder Transparenz.

Der Medienrat, der die LMS beaufsichtigt, hat am Freitag die Ergebnisse seiner "Arbeitsgruppe Struktur" veröffentlicht. Grundsätzlich sei die Arbeit der Saarland Medien GmbH (Gesellschafter sind LMS und das Land) nicht in Frage gestellt, etwa die Unterstützung kommunaler Kinos. Gleichzeitig empfiehlt die AG die Auflösung der Saarland Film GmbH, an der die LMS, Saarland Medien und das Mediennetzwerk SaarLorLux beteiligt sind. An der Spitze der drei Einrichtungen steht Gerd Bauer, der sich auf SZ-Nachfrage schriftlich äußert. Die Auflösung der Saarland Film, die bisher über die Filmförderung entschied, soll ohne Risiken für die Filmförderung" vonstatten gehen. Sie erfolge "zukünftig voraussichtlich zentral durch die Saarland Medien, vorausgesetzt der Gesellschafter Land stimmt bei der Saarland Medien zu".

Außerdem will der Medienrat zukünftig selbst über die Kabelbelegung entscheiden, was bisher dem LMS-Direktor oblag. Bauer, gegen den wegen des Verdachts der Vorteilsnahme im Zusammenhang mit der Vergabe von Kabelplätzen ermittelt wird, will das nicht als Kompetenzbeschneidung sehen: "Ich unterstütze die vorgeschlagene Verlagerung der Zuständigkeit. Sie entspricht der Regelung bei Frequenzvergaben." Zudem spricht sich die AG für die Überarbeitung der Geschäftsordnung der LMS aus, um "eine höhere Transparenz" zu gewährleisten; auch solle deren Arbeit "den neuen medien- und netzpolitischen Herausforderungen angepasst werden". Das klingt nach deutlicher Kritik. Bauer sieht das anders: "Der Eindruck ist unzutreffend. Die Geschäftsordnung bedarf auch aus meiner Sicht nach über zehn Jahren einer Anpassung." Ob er sich vom Medienrat in der Betrachtung seiner Arbeit ungerecht behandelt fühlt? "Nein."

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