Medien: Staat mit Steuertrick um Milliarden betrogen

Berlin · Mit einem Steuertrick zugunsten ausländischer Investoren haben deutsche Banken den Fiskus offenbar um Milliarden gebracht. Besonders aktiv sei die Commerzbank gewesen, die in der Finanzkrise vom Staat gerettet worden war, berichteten der Bayerische Rundfunk und das New Yorker Recherchebüro ProPublica. Die Commerzbank erklärte, sie stelle sicher, dass ihre Handelsgeschäfte im Einklang mit dem geltenden Recht stehen. Bei dem Steuertrick, sogenannte Cum-Cum-Geschäfte, verleihen nach Dartellung der Journalisten ausländische Anleger ihre Anteile an einem deutschen Unternehmen an eine deutsche Bank. Diese kann sich, wenn das Unternehmen eine Dividende ausschüttet, die Kapitalertragsteuer anrechnen oder vom Staat erstatten lassen. Danach gehen die Aktien zurück an den ursprünglichen Besitzer. Die gesparte Steuer - meist 15 Prozent - teilen sich die Partner auf. Die Journalisten schätzen, dass dem Fiskus seit 2011 so jedes Jahr rund eine Milliarde Euro entgangen ist - insgesamt also rund fünf Milliarden Euro.

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