Leserbrief Karl Marx Marx-Statue gehört nicht in Hinterhof

 Frau Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert eine schlechte Gesamtwirkung von Karl Marx auf die Geschichte der Menschheit. Was Parteidiktatoren beziehungsweise Parteikapitalisten aus der ökonomischen und sozialen Philosophie von Marx gemacht haben, entspricht dem Gegenteil von dem, was Marx wollte.

Das bekannteste Beispiel für solch ein Vor- (oder Ver-)gehen ist die Lehre von Jesus Christus, sie wurde für Kreuzzüge, Hexenverbrennung und so weiter missbraucht, wer kommt hier auf die Idee, dass die Lehre von Jesus Christus für diese Untaten verantwortlich war? Es ist schon eine abenteuerliche Leistung, den Schreiber von gut Gemeintem für den Missbrauch seines Werkes verantwortlich zu machen. SZ-Redakteurin Cathrin Elss-Seringhaus hat in ihrem Beitrag Recht, dass der von Marx prophezeite Untergang des Kapitalismus historisch widerlegt ist, doch was der Kapitalismus mit der Menschheit gemacht hat, ist der Untergang der Menschlichkeit, das Atmen der Luft ist für viele gesundheitsschädigend, ja sogar tödlich, unsere Meere sind eine Kloake von Plastik, Chemikalien und sonstigem Müll, und Landflächen sind verseucht, verstrahlt, vermüllt und ausgebeutet. Wirtschaft und Handel dienen nicht dem Wohl des Volkes, sondern das Volk dient dem Kapital. Traurig ist, dass die Stadt Trier die Statue des weltgrößten Ökonomie- und Sozialphilosophen, einem Sohn ihrer Stadt, in einen Hinterhof statt in ihrer Stadtmitte aufstellte.

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