Manchmal herb, immer homogen

Saarbrücken. Von einem "Vorbild, das zum Kollegen wurde", erzählte Posaunist Christof Thewes bei der "Saarbrücker Sommermusik" stolz. 1977 habe er Michel Pilz zum ersten Mal gehört; nun leitet er mit dem Grandseigneur der Bassklarinette aus Luxemburg das internationale "Christof Thewes - Michel Pilz Quartett"

Saarbrücken. Von einem "Vorbild, das zum Kollegen wurde", erzählte Posaunist Christof Thewes bei der "Saarbrücker Sommermusik" stolz. 1977 habe er Michel Pilz zum ersten Mal gehört; nun leitet er mit dem Grandseigneur der Bassklarinette aus Luxemburg das internationale "Christof Thewes - Michel Pilz Quartett". Das Freiluftkonzert des noch recht jungen Vierers am Sonntag im gut besuchten Bürgerpark Rondell reihte sich nahtlos unter die Höhepunkte des Festivals. Beileibe nicht alle Tage wird anspruchsvoller Newjazz mit so viel Spielfreude zelebriert; die von den ersten Takten an zündende Melange war beinahe schon breitenkompatibel. Den wie üblich mit skurrilen Überschriften garnierten Thewes-Kreationen mangelte es nicht an befreiendem Augenzwinkern und Abwechslung: von großen gemeinsamen Gesten, Bebop-Swing über funkige Grooves, Improvisationen bis hin zu balladesker Intensität im Zeitlupentempo.Dabei stimmte nicht nur die Chemie an der Bläserfront: Erwartungsgemäß übernahm Thewes hier den offensiveren Part, während Pilz mit herber Bassklarinetten-Eleganz einen entspannteren Kontrapunkt setzte. Nicht minder homogen jazzten der energisch in den Fellen wühlende US-Schlagmann Peter Perfido (Wahl-Franzose) und Jan Oestreich in Paradeform: Mit tragendem fettem Kontrabasston machte der zweite Saarländer im Team bei rasanten Linien gleichermaßen Dampf wie mit erdigen Riffs. uhr

Nächster Termin: Freitag, 20 Uhr, Kulturfoyer: Performance "Gestern war doch heute".

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