Manager der Bayern-LB sollen Haider bestochen haben

München. In der Affäre um das Milliardendesaster der Bayerischen Landesbank (BayernLB) durch den Kauf der maroden Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft nun auch wegen Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider. "Es besteht Korruptionsverdacht", sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger am Wochenende

München. In der Affäre um das Milliardendesaster der Bayerischen Landesbank (BayernLB) durch den Kauf der maroden Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft nun auch wegen Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider. "Es besteht Korruptionsverdacht", sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger am Wochenende. Womöglich sei der 2008 tödlich verunglückte Haider als "ausländischer Amtsträger" mit einem Millionenbetrag für den Kärntner Fußball bestochen worden. Haider habe 2007 beim Verkauf der HGAA an die BayernLB seine Zustimmung davon abhängig gemacht, dass die Landesbank einen Fußballklub in Kärnten unterstützt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dazu sollen über eine Berliner Tochterbank der BayernLB, die DKB, zwei Millionen Euro geflossen sein.Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich laut Stockinger gegen Manager der BayernLB, die für das mutmaßliche Fußball-Sponsoring in Kärnten verantwortlich gewesen sind. Die stellvertretende Vorsitzende der Landesbank-Kontrollkommission des bayerischen Landtags, Inge Aures (SPD), forderte gestern die Staatsregierung auf, alle Sponsoring-Aktivitäten der BayernLB und ihrer Tochterunternehmen offenzulegen und zweifelhafte Engagements sofort zu stoppen. Dazu gehörten neben dem Fußball auch Promi-Partys. Dem Freistaat Bayern ist durch das im Dezember 2009 beendete HGAA-Abenteuer ein Schaden von mindestens 3,75 Milliarden Euro entstanden. Ein Untersuchungsausschuss des Landtags soll nun klären, wer verantwortlich ist. Die Opposition wirft CSU-Politikern vor, 2007 im BayernLB-Verwaltungsrat dem HGAA-Kauf zugestimmt zu haben, obwohl die Bank bereits erheblich angeschlagen war. ddp

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