Malerin Annegret Leiner erhält Weisgerber-Preis

St Ingbert · Am Freitagabend wurde in St. Ingbert der Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst feierlich verliehen, einer der wichtigsten Kultur-Auszeichnungen im Land. Er ging an die Malerin Annegret Leiner. Sie ist die 19. Preisträgerin.

"Maler male, rede nicht!" Mit diesem Max-Beckmann-Zitat begann eine sichtlich verlegene Annegret Leiner ihre kurze Dankesrede und gab dann erleichtert das Wort an ihre Laudatorin. Die Malerin, 1941 in Hannover geborene Wahl-Saarbrückerin, ist die 19. Preisträgerin des renommierten Albert-Weisgerber-Preises für Bildende Kunst , benannt nach dem berühmten Sohn der Stadt St. Ingbert (1878-1915). Am Freitag nahm Leiner die Urkunde in der Stadthalle aus den Händen von Oberbürgermeister Hans Wagner entgegen. Die Feierstunde war eine von zahlreichen Veranstaltungen zu Weisgerbers 100. Todestag und wurde von den erfrischend unkonventionellen Klängen des "Undertone Trios" (Christof Thewes, Posaune; Martin Schmidt, Mandoline; Hartmut Oßwald, Bassklarinette ) umrahmt. Wagner zitierte aus der Begründung der Jury, die der Preisträgerin ein herausragendes Kunstschaffen von beeindruckender Wandlungsfähigkeit und großer Experimentierfreude bescheinigte: Im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion setze sich Leiner in ihren Malereien und Zeichnungen seit 50 Jahren kontinuierlich mit wesentlichen Fragen der menschlichen Existenz auseinander. In ihrer Laudatio warf die aus Berlin angereiste Kulturjournalistin Ingeborg Koch-Haag einen sehr persönlichen Blick auf die Arbeiten Leiners und lobte etwa deren "schmerzliche Aufrichtigkeit", ihre Authentizität und Leidenschaft.

Der Albert-Weisgerber-Preis wird seit 1958 im Drei-Jahres-Rhythmus vergeben (2012 gab es keinen Preisträger ). Mit dem mittlerweile auf 10 000 Euro angehobenen Preisgeld sind der Ankauf eines Bildes sowie die Ausrichtung einer Ausstellung verbunden; laut Wagner sollen Leiners Bilder 2018 in der ehemaligen Baumwollspinnerei in St. Ingbert gezeigt werden.

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