Mail-Stress

Meinung: Mail-Stress

Meinung:

Mail-Stress

Von Pia Rolfs

In der Sage muss Sisyphos bis in alle Ewigkeit einen Stein den Berg hinaufwälzen, der immer kurz vor Erreichen des Gipfels wieder runterrollt. Heute hätte er ein E-Mail-Postfach. Denn der Versuch, alle Mails zu lesen, während ständig neue einlaufen, taugt als Sisyphos-Aufgabe viel besser. Anders als beim vermutlich mehrminütigen Stein-Herunterrollen gibt es keine Mail-Pause. Niemals.

Kein Wunder, dass sich nach einer Umfrage 86 Prozent aller E-Mail-Nutzer durch ungelesene Mails gestresst fühlen. Weil sich das altmodische Gefühl hält: Alles, was uns gesendet wird, müssen wir auch lesen. Zwar bringen zehn ungeöffnete Mails nur die wenigsten aus der Ruhe. Doch bei 1000 ungelesenen Nachrich ten steigt die Nervosität deutlich, obwohl die Lebenserfahrung sagt: 998 davon sind eh überflüssig, und die beiden anderen hast du versehentlich schon gelöscht. Leider hat die Lebenserfahrung keine Chance, mit dieser Information durchzudringen. Denn sie kommt nicht per Mail.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort