Maas überprüft Flughafen-Fusion und Energiewende

Saarbrücken. Der neue saarländische Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD) will als eine seiner ersten Aktionen im Rahmen eines "100-Tage-Programms" ein verbessertes Tariftreue-Gesetz realisieren. Bei einem Auftragswert von über 25 000 Euro sollen keine Unternehmen mehr den Zuschlag bekommen, die unterhalb von einem Mindestlohn von 8,50 Euro liegen, kündigte der Minister an

Saarbrücken. Der neue saarländische Wirtschaftsminister Heiko Maas (SPD) will als eine seiner ersten Aktionen im Rahmen eines "100-Tage-Programms" ein verbessertes Tariftreue-Gesetz realisieren. Bei einem Auftragswert von über 25 000 Euro sollen keine Unternehmen mehr den Zuschlag bekommen, die unterhalb von einem Mindestlohn von 8,50 Euro liegen, kündigte der Minister an.Auch die Zusammenarbeit der Flughäfen Saarbrücken und Zweibrücken hat er sich auf die Tagesordnung geschrieben. Die bisher vorliegenden Pläne einer Zusammenarbeit der beiden Standorte überzeugten ihn nicht, sagt er. Es existierten noch nicht einmal Vorstellungen über das künftige Betriebskonzept. Eine Zusammenarbeit beider Standorte oder gar eine Fusion zu einem "Saar-Pfalz-Airport" seien jedoch nur dann sinnvoll, wenn sich daraus wirklich Vorteile für die Region ergeben. Zweibrücken verfüge zwar über eine lange Landebahn, aber nicht über eine vergleichbare Infrastruktur wie Saarbrücken. Maas kündigte an, sich in Kürze mit Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn und Luxair-Chef Adrien Ney über die Flughafen-Zusammenlegung zu unterhalten. Dabei gehe es auch um Möglichkeiten, weitere sinnvolle Verbindungen ab Saarbrücken anzubieten. Diese müssten sich jedoch rechnen. Außerdem sei zu prüfen, wie man noch mehr Fluggäste aus Frankfreich zu Flügen ab Saarbrücken bewegen kann. Das Potenzial im Einzugsgebiet sei noch nicht ausgereizt. Das künftige Flughafenkonzept soll bis Jahresende stehen, kündigt Maas an.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner ersten 100 Tage soll das Thema Energie sein. Am eingeschlagenen Tempo der Energiewende meldet der Wirtschaftsminister Zweifel an. Die Interessen und die Zukunft der saarländischen Kraftwirtschaft mit ihren Standorten hätten in diesen Konzepten bisher keine wesentliche Rolle gespielt. Da Wind- und Sonnenenergie nur zu bestimmten Zeiten und in bestimmtem Ausmaß zur Verfügung stünden, sei eine sichere Energieversorgung auf absehbare Zeit ohne fossile Energieträger nicht zu leisten. Diese würden auch im Rahmen einer Energiewende weiter als Kapazitästreserve gebraucht. Deshalb werde man an der Saar auch über den Neubau von Gas- und Kohlekraftwerken mit neuester Technik nachdenken müssen.

In Verhandlungen mit der RAG will Maas auch klären, ob Pumpspeicherkraftwerke in ehemaligen Bergbauschächten der RAG an der Saar realisierbar sind. Foto: XXX

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