Lust, Frust, Freud in knackigen Szenen

Saarbrücken. Ein grenzüberschreitendes Schultheaterfestival für Schüler aus Lothringen, Luxemburg und dem Saarland existiert schon fast seit einem Jahrzehnt. Nun hat man sich einen neuen Namen gegeben: "Facette(s)"

 Schüler-Performance in der Johanneskirche. Foto: Iris Maurer

Schüler-Performance in der Johanneskirche. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Ein grenzüberschreitendes Schultheaterfestival für Schüler aus Lothringen, Luxemburg und dem Saarland existiert schon fast seit einem Jahrzehnt. Nun hat man sich einen neuen Namen gegeben: "Facette(s)". Dank der Organisation von Regine Eichholz vom Theaterpädagogischen Zentrum des Saarländischen Staatstheaters konnten über 70 Schüler von vier verschiedenen Instituten aus Saargemünd, Luxemburg-Stadt sowie Sulzbach und Wadern drei Tage lang die Bretter, von denen man sagt, sie bedeuteten die Welt, kennenlernen.

Gleich nach der Ankunft wurden buntgemischte Gruppen für die einzelnen Workshops eingeteilt. Sprachbarrieren gab es nicht. "Wir haben Französisch in der Schule, die Luxemburger können beides und den Franzosen haben wir geholfen", fasst eine Teilnehmerin aus dem Saarland zusammen. Letzte Berührungsängste baute gleich der erste Abend ab, denn da hatte Dozent Frank Lion die Schüler zu einer Kennenlern-Party auf sein Theaterschiff Maria Helena geladen. Auch eine Aufführung des Ballettes "Schwanensee" im Saarländischen Staatstheater stand auf dem Programm.

Doch wie viel Theaterarbeit kann man mit Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren binnen kürzester Zeit leisten? Eine ganze Menge, wie die Abschlusspräsentation am Donnerstag in der - akustisch problematischen - Johanneskirche zeigte. Theater muss nicht abendfüllend sein, Schauspielerei ist vielmehr ein menschliches Grundbedürfnis. Lust und Frust, Freud und Leid lassen sich in knackige Szenen von hohem Aussagewert packen.

Die Workshop-Leiter Frank Lion, Alain Holtgen, Mohamed Melhaa, Vincenzo di Rosa, Laure Roldan und Daniel Proia führten ans Theaterspiel fast ausnahmslos über das Thema Improvisation heran. So waren Szenen zu zweit zu sehen, aber auch ganze Gruppeninstallationen mit Performance-Charakter. Ein Kopfschütteln hier, eine hochgezogene Augenbraue da - zuweilen braucht es keine Worte, um Emotionen zu transportieren. sad

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