Frankfurt. Tunesien und Ägypten sollen schon bald wieder bevorzugte Ziele der Deutschen sein. Darauf setzt der Branchenverband DRV, der sich auf dem Weg zu neuen Rekordzahlen sieht: Die Vorausbuchungen für das laufende Jahr überstiegen die des Vorjahres deutlich, sagte gestern der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Jürgen Büchy. "Manche Monate weisen sogar ein prozentual zweistelliges Wachstum auf."An diesem Trend habe auch die Lage in Nordafrika nichts geändert, zumal Reisen dorthin mittlerweile wieder möglich seien. Für das Winterreiseland Ägypten könne die Nachfrage schon im Herbst wieder das ursprüngliche Niveau erreicht haben. In Tunesien hofft der DRV schon auf viele Besucher zur Hochsaison im Sommer. In den Touristen-Zielen beider Länder sei die Lage sicher. Außerdem gebe es viele Schnäppchenangebote für die Region, sagte Büchy. Beschleunigt werden könne die Erholung in Nordafrika aus DRV-Sicht noch durch die Aussetzung der Luftverkehrssteuer für Ägypten und Tunesien. Damit könne die Politik ein Zeichen setzen, sagte Büchy.

Insgesamt geht es der Branche gut: 40,5 Millionen Urlauber und damit fünf Prozent mehr als 2009 verreisten im vergangenen Jahr mit deutschen Veranstaltern. Deren Umsatz kletterte um 2,5 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro. Damit konnten die Reiseveranstalter ihre Verluste aus den Krisenjahren beinahe wieder aufholen. Sie liegen nur noch minimal unter dem Ergebnis aus dem Rekordjahr 2008 (21,4 Milliarden Euro). Reisebüros und Online-Anbieter setzten im vergangenen Jahr 20,5 Milliarden Euro um. Das sind sechs Prozent mehr als 2009 und noch 1,3 Milliarden Euro weniger als beim Höhepunkt 2008. dpa