Lufthansa-Flugbegleiter ziehen Streik bis Freitagnacht durch

Frankfurt · Die Flugbegleiter der Lufthansa streiken wie geplant bis zum Betriebsschluss heute. Er sehe nach der unnachgiebigen Haltung der Lufthansa keinen Anlass, den Rekord-Streik jetzt noch abzubrechen, sagte gestern der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies.

Bei einer Kundgebung vor der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt werde die Gewerkschaft heute ihre weitere Vorgehensweise bekanntgeben. "Wenn es bei der Sprachlosigkeit bleibt, können wir nichts ausschließen", sagte der Ufo-Chef.

Erneut werden die Fluggäste in Mitleidenschaft gezogen: Das Unternehmen hat angekündigt, heute als siebten und letzten Streiktag noch einmal 941 Flüge aus dem Programm zu nehmen, auf die 111 000 Gäste gebucht waren. Insgesamt steigt bei rund 4700 abgesagten Flügen damit die Zahl der vom Streik betroffenen Passagiere auf rund 550 000. Gestern hatte die Lufthansa 933 Flüge gestrichen, 107 000 Passagiere waren betroffen.

Den Rechtsstreit um den längsten Ausstand in der Unternehmensgeschichte hat die Lufthansa gestern selbst beendet. Im Prozess vor dem Landesarbeitsgericht Düsseldorf nahm der Vertreter der Airline den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurück. Am Vortag hatte das Arbeitsgericht den Streik des Kabinenpersonals am Düsseldorfer Flughafen erlaubt. Dagegen war der Konzern zunächst in Berufung gegangen .

Der am Freitag vergangener Woche begonnene und nur am Sonntag kurz ausgesetzte Ausstand ist der längste und heftigste Streik in der Geschichte der Airline, die sich zur genauen Schadenshöhe noch nicht geäußert hat. Personalchefin Bettina Volkens hatte in einer Zwischenbilanz in der "Bild-Zeitung" von einem deutlich zweistelligen Millionenbetrag gesprochen. Bei früheren Streiks der Piloten, die in der laufenden Runde bereits 13 Mal gestreikt haben, waren Ergebnisbelastungen von rund 20 Millionen Euro pro Tag aufgelaufen.

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