Lu Xun: Ein Fall für die klassische Moderne

Saarbrücken. 1918 ist das Geburtsjahr der modernen chinesischen Literatur. Da veröffentlichte der 1881 geborene Lu Xun seine erste Erzählung "Das Tagebuch eines Verrückten", die metaphorisch von der Angst vor Menschenfressern als Trägern des traditionellen Wertesystems handelt

Saarbrücken. 1918 ist das Geburtsjahr der modernen chinesischen Literatur. Da veröffentlichte der 1881 geborene Lu Xun seine erste Erzählung "Das Tagebuch eines Verrückten", die metaphorisch von der Angst vor Menschenfressern als Trägern des traditionellen Wertesystems handelt. Lu war der erste moderne chinesische Intellektuelle, der bis zu seinem Tode 1936 immer eine noch nicht straff organisierte Linke in seinem Land repräsentierte. Einer seiner letzten Texte, "Wider den Angriffskrieg", ist von 1934, als die Besetzung Nordchinas durch Japan bereits vollzogen war. Die Erzählung knüpft parabelhaft an einen über 2000 Jahre zuvor entstandenen, gegen den scholastischen Konfuzianismus angehenden Text von Mao Di an und liest sich wie eine Klammer zwischen der klassischen und der modernen Literatur Chinas. Lu Xun hat nicht nur mit seinem Realismus Maßstäbe gesetzt, sondern auch als einer der ersten die chinesische Umgangssprache in die Literatur eingeführt. Die Auswahl offenbart die literarische Intensität dieses wichtigsten Repräsentanten der klassischen Moderne Chinas. hal

Lu Xun: Das trunkene Land. Unionsverlag, 251 S., 16,90 €

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier
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