Lokführer halten Beginn ihrer Streiks weiter geheim

Frankfurt · Die Lokführergewerkschaft GDL will "in den nächsten Tagen zum flächendeckenden, befristeten Streik aufrufen", hieß es gestern in einer Mitteilung der Organisation. Doch über den Termin für den Streik hüllt sich die Gewerkschaft weiterhin in Schweigen.

Klar ist nur, dass die Lokführer flächendeckend streiken und damit den Zugverkehr bei der Deutschen Bahn komplett zum Erliegen bringen wollen. Fern- und Regionalzüge sollen ebenso stillstehen wie Güterzüge und die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen, erläuterte eine GDL-Sprecherin. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sagte im Fernsehsender "Phoenix": "Wir geben den Streik so rechtzeitig bekannt, dass alle betroffenen Menschen ihre Verkehrsmittel alternativ planen können." Die Bahn nannte den Streik überflüssig. Personalvorstand Ulrich Weber wies den Vorwurf zurück, die Bahn verweigere Verhandlungen. "Der GDL-Führung geht es darum, das Terrain von Konkurrenzgewerkschaften zu erobern. Dafür nimmt sie Schaden für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen in Kauf."

Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Verhandlungen darüber scheiterten jedoch daran, dass die GDL auch für das übrige Personal im Zug verhandeln will, etwa für Zugbegleiter und Speisewagen-Mitarbeiter. Die Bahn lehnt das ab. Die GDL rivalisiert dabei mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

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