Lösung für Weiterführung von Fleischwaren Höll in Sicht

Saarbrücken. Noch in dieser Woche, voraussichtlich morgen, soll eine Entscheidung darüber fallen, ob und unter welchen Voraussetzungen das in Insolvenz befindliche saarländische Traditionsunternehmen Höll Fleischwaren fortgeführt wird

Saarbrücken. Noch in dieser Woche, voraussichtlich morgen, soll eine Entscheidung darüber fallen, ob und unter welchen Voraussetzungen das in Insolvenz befindliche saarländische Traditionsunternehmen Höll Fleischwaren fortgeführt wird. Dies bestätigten gestern der Landeschef der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG), Mark Baumeister, sowie der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Günter Staab. Die Voraussetzungen für eine Weiterführung und ein rasches Ende der Insolvenz sehen offensichtlich gut aus. Demnach will der Saarländer und Bertelsmann-Manager Gunter Thielen als Investor bei Höll einsteigen. Kritisch, so Baumeister und Staab übereinstimmend, sei noch die Frage, wie hoch der Personalabbau im Unternehmen ausfallen wird. Bis zu 150 der 320 Mitarbeiter am Standort Saarbrücken sind im Gespräch, was die Gewerkschaft in dieser Größenordnung jedoch nicht mitmachen will. Staab verweist auf das Vorhaben, eine Transfergesellschaft zu gründen, in der die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter weiter qualifiziert werden. Höll soll nach Informationen unserer Zeitung in den letzten Monaten jeweils einen Verlust im sechsstelligen Bereich geschrieben haben. Zwischenzeitlich ist die Niederlassung in Brandenburg an der Havel bis auf den Werksverkauf stillgelegt. Von 170 Mitarbeitern sind 150 für fünf Monate in eine Transfergesellschaft gewechselt. Die Auftragslage bezeichnete Staab derzeit als gut. Er zeigte sich zuversichtlich, dass, so Sanierung und Personalabbau umgesetzt werden, wieder schwarze Zahlen erreicht werden können. Staab ist seit dem 21. September als Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Gewerkschaft fordert ein Strategiekonzept, das die Eigenmarke Höll wieder stärken soll. Die Bindung zu Discountern mit entsprechenden Preisdiktaten sei in der Vergangenheit zu groß gewesen. mju/tsFoto: dapd

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