Lichtkünstler Werner Bauer erhält den Kunstpreis des Saarlandes

Saarbrücken · Gestern hat Werner Bauer in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums den Kunstpreis des Saarlandes entgegen genommen. Die Ehrung für ein konsequentes Künstlerleben.

 Werner Bauer bei der Preisverleihung in der Modernen Galerie, zwischen seiner Frau Lisbeth und Kulturminister Ulrich Commerçon. Foto: Oliver Dietze

Werner Bauer bei der Preisverleihung in der Modernen Galerie, zwischen seiner Frau Lisbeth und Kulturminister Ulrich Commerçon. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Der Kunstpreis des Saarlandes "ist die höchste Auszeichnung, die das Land für künstlerisches Schaffen vergibt". Das sagte Ulrich Commerçon , Minister für Bildung und Kultur, gestern Nachmittag bei der 31. Verleihung dieser mit 7500 Euro dotierten und im Zweijahresrhythmus in den Sparten Kunst, Literatur und Musik vergebenen Auszeichnung. Bedacht wurde in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums der gerade 80 Jahre alt gewordene Saarbrücker Lichtkünstler Werner Bauer.

Es fügte sich alles aufs Beste, selbst das Wetter spielte mit und sparte mit Sonnenschein: Denn das "Licht in seiner natürlichen Form" hat Werner Bauer nie interessiert, sagte Gerda Ridler, Wissenschaftliche Direktorin des Oberösterreichischen Landesmuseums Linz in ihrer Laudatio. Wenngleich das Phänomen Licht das Werk des in Völklingen geborenen Künstlers bestimmt, doch dessen "künstlerisches Schaffen geht immer vom Material aus". Was es damit auf sich hat, war Gegenstand ihres Vortrags, der kundig und sachbezogen blieb, auf Weitschweifiges verzichtete und damit ganz dem materialbezogenen Arbeiten des Preisträgers entsprach.

Wie sehr Werner Bauer seinen eigenen Weg ging, "relativ autonom von den europäischen Avantgardebewegungen", das arbeitete Gerda Ridler entlang der von ihm seit den 1960er Jahren favorisierten Materialien heraus. Dabei streifte er mit seinen der Langlochbohrmaschinen abgerungenen Holzobjekten die Optische Kunst, kam in den 1970ern mit seinen Plexiglasobjekten und den davon ausgehenden "optischen Enttäuschungen", so Ridler, der Zero-Bewegung nahe; doch er unterschied sich darin, dass er seine Stücke mit der Hand zuschliff, und rückte vor allem durch seine Beschäftigung mit den Licht sammelnden und spaltenden Folien seit den 1990ern an die Konkrete Kunst heran. Ein Begriff sei besonders mit Bauers Schaffen verbunden: "Licht ordnen". Mochte er auch dabei im "Betriebssystem Kunst nicht den verdienten Rang" erhalten haben, habe Ridler bei ihm an den Titel eines Theaterstück ihres Landsmannes Ferdinand Raimund denken müssen: "Der Bauer als Millionär", dem Glück und Zufriedenheit mehr gelte, und der, wie Werner Bauer, durch seine Arbeit mit dem Licht auf seine Art "Millionen gewonnen" hat.

"Als einen Stillen", beschrieb Minister Commerçon den Künstler und schickte Bauers Antwort nach: "Das geht ja nicht anders. Ich muss ja arbeiten." Dennoch dankte Bauer am Ende kurz und war zufrieden: "Sonst gibt es nichts mehr zu sagen." Er arbeitet lieber.

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