Leserbrief Ein Zeichen der Erinnerungskultur

Zu „Mahnmal soll am Marktplatz stehen“, SZ vom 29. August

Als Mitinitiator des Homburger Mahnmals bin ich sehr froh, dass sich endlich etwas tut am Marktplatz in Sachen Erinnerungskultur. Es sei daran erinnert, dass vor drei Jahren aus den Reihen der jüdischen Nachfahren ein guter Vorschlag kam: Es solle mit dem Denkmal auch jener gedacht werden, die keine Juden waren, die in Homburg aber Widerstand leisteten, ermordet oder misshandelt wurden.

So könnten die sieben Stelen stehen für folgende Personengruppen: Die jüdischen Opfer der Shoa, die Opfer, die in Konzentrationslagern ihr Leben verloren, die Opfer von Flucht und Vertreibung, die Bürger, die Widerstand leisteten, die 300 slawischen Kriegsgefangenen, die hier starben, die Opfer der Zwangsarbeit, die Opfer der Zwangssterilisation und Euthanasie.

Stellvertretend sollten die Namen der jüdischen Bürger, die ermordet wurden, aufgeführt werden, das ist ausdrücklicher Wunsch der Nachfahren. Ein Mahnmal ist in erster Linie Erinnerungskultur, dann erst Kunst. Von den 300 Russen und Ukrainern kennen wir die Namen nur teilweise, ebenso von jenen Homburgern, die Widerstand leisteten und/oder im KZ waren. Aber eines wissen wir: Es gab sie! Ein Denkmal, das mitten in Homburg auf diese Verfolgten, Mutigen, Misshandelten und Ermordeten hinweist, wäre in dieser Art einmalig.

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