Leserbrief Wer ist denn St. Wendel?

Zur Rallye-Weltmeisterschaft

Nach Bürgermeister Peter Klär ist St. Wendel bereit. Aber wer ist denn St. Wendel? Sind das die städtischen Bediensteten, die auf Anordnung bereitstehen müssen? Und das nicht nur bei der Rallye. St. Wendel hat sich zum unbestrittenen saarländischen Veranstaltungsmeister gemausert. Kein Wochenende ohne Event. Darüber kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein. Wenn das aber dazu führt, dass öffentliche Wege und Anlagen bis hin zu Spielplätzen nicht mehr regelmäßig und ordentlich gepflegt werden können, weil vornehmlich die Bediensteten des Bauhofes und des Friedhofsamtes nicht aufgabengerecht eingesetzt werden, ist Widerspruch gefordert. Aber zurück zur Rallye. Nichts gegen Rallye-Fans, aber gegen die Ausführungen des  SZ-Redakteurs Thorsten Grim. Wenn dieser schon Vergleiche anstellt, dann sollten sie auch passen. Punkt 1: Fußball ist nun einmal anerkannter Volkssport, Motorsport nicht. Punkt 2: Wenn ich die Umweltbelastung durch den Besuch von Fußballspielen in ganz Deutschland anführe, muss ich dies auch für Motorsportveranstaltungen in ganz Deutschland tun: Und da gibt es sicherlich auch jedes Wochenende irgendwo Motorsportveranstaltungen, von den Großveranstaltungen am Nürburgring, Hockenheimring, Sachsenring ganz zu schweigen. Oder wenn ich nur die Motorsportveranstaltungen in St.Wendel anführe (immerhin drei in den letzten Wochen), dann bitte auch nur ein Vergleich mit den Fußballveranstaltungen in St. Wendel. Darüber hinaus spricht es nicht für Weltoffenheit, Gemeinschaftssinn und Solidarität, sich über Baumholder so auszulassen. Wer America first beklagt, darf sich St. Wendel first nicht auf die Fahne schreiben. Schon vergessen: Bereits in der Vergangenheit umwehte unsere Stadt ein Hauch Internationalität, lockte Journalisten aus aller Herren Länder an, flimmerte weltweit über unzählige Bildschirme – dank hochkarätiger Radsportveranstaltungen. Mein Fazit: Tschüss Rallye-WM.

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