Lenz: „Es wird Zeit, wichtige Dinge vernünftig zu regeln“

Hamburg · Im Alter von 88 Jahren ordnet der Schriftsteller Siegfried Lenz seinen Nachlass: Sein persönliches Archiv geht an das Literaturarchiv in Marbach, während seine neue Stiftung sein Werk wissenschaftlich aufarbeiten soll. Der erste Siegfried-Lenz-Literaturpreis wird im November verliehen.

Der Schriftsteller Siegfried Lenz ordnet sein literarisches Werk. Der 88-Jährige ("Deutschstunde") hat in Hamburg die gemeinnützige Siegfried-Lenz-Stiftung ins Leben gerufen, die sein Werk wissenschaftlich aufarbeiten soll, teilte der Hoffmann und Campe Verlag am Mittwoch in Hamburg mit. Die Stiftung wird Stipendien vergeben sowie junge Künstler und Wissenschaftler, insbesondere Schriftsteller unterstützen. Außerdem wird sie verantwortlich sein für die Einrichtung und Verleihung eines Siegfried-Lenz-Preises. Sein persönliches Archiv geht an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach.

"Meine Frau Ulla und ich sind in einem Alter, wo es Zeit wird, wichtige Dinge vernünftig zu regeln. Die Stiftung wird uns in Zukunft von manchen Entscheidungen in Hinblick auf meine Bücher entlasten, und dass sich Marbach meinem persönlichen Archiv annimmt, ist für uns ein Glück!", teilte Lenz mit. "Und bei der ersten Verleihung des Literaturpreises, der meinen Namen tragen soll, werden wir im Hamburger Rathaus im November sicher viele Freunde und Kollegen treffen. Ein weiterer Grund zur Freude."

Der mit 50 000 Euro dotierte Literaturpreis soll in Hamburg im November zum ersten Mal verliehen werden. Ausgezeichnet werden sollen "internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die mit ihrem erzählerischen Werk Anerkennung erlangt haben und deren schöpferisches Wirken dem Geist Siegfried Lenz' nah ist". Die Stiftung hat zur Vergabe eine Jury berufen, der Ulrich Greiner, Christina Weiss, die Schriftstellerin Ulla Hahn, der Leiter des Hamburger Literaturhauses, Rainer Moritz, und Günter Berg als Vorstand der Siegfried Lenz Stiftung angehören.

Am 8. Oktober erscheint bei Hoffmann und Campe Lenz' Kurzgeschichte "Leute von Hamburg " mit Illustrationen von Klaus Fußmann und einem Vorwort von Helmut Schmidt; am 9. September kommt das Sachbuch "Schmidt - Lenz. Geschichte einer Freundschaft" von Jörg Magenau heraus.

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