Walpershofen Leichtsinn und Gummitiere in Walpershofen

Walpershofen · In Walpershofen, das von dem Unwetter am Montag ebenfalls stark gebeutelt wurde, waren insbesondere die Löschbezirke Walpershofen und Riegelsberg im Einsatz, sie waren am Montag gegen 14.30 Uhr alarmiert worden.

Unter der Einsatzleitung von Oberbrandmeister Pascal Altmayer musste zunächst ein Keller in der Herchenbacher Straße ausgepumpt werden. Gegen 16 Uhr verlagerte sich der Einsatz in die Dorfmitte: Binnen kurzer Zeit lief die komplette Heusweiler Straße inklusive Dorfmitte am Bach voll. Mehrere Keller standen unter Wasser. Insgesamt wurden der Feuerwehr 26 Einsatzstellen gemeldet – hunderte Sandsäcke mussten verbaut werden, über ein Dutzend Pumpen waren im Einsatz. Da viele Feuerwehrleute gegen die verheerende Lage im Nachbarort Heusweiler ankämpften, ruhte die Last in Walpershofen auf weniger Schultern als üblich. Unterstützung kam aber schnell vom THW Riegelsberg – zusammen waren schließlich etwa 70 Einsatzkräfte vor Ort.

In der Etzenhofer Straße wurde eine Notstromversorgung eingerichtet. Und Nachschub an Sandsäcken gab es zunächst durch das beherzte Eingreifen von Walpershofer Bürgern, die kurzerhand 200 Sandsäcke füllten und teils selbst verbauten. Insgesamt waren in Walpershofen knapp 70 Einsatzkräfte der Löschbezirke Riegelsberg und Walpershofen sowie des THW-Ortsvereins Riegelsberg mit 13 Fahrzeugen im Einsatz. Das DRK Walpershofen sicherte mit einem Fahrzeug die weitere Versorgung der Einsatzkräfte. Die Einsatzschwerpunkte lagen in der Heusweiler Straße, Salbacher Straße, Etzenhofer Straße, Herchenbacher Straße und Kurzenbergstraße.

Pascal Altmayer kritisierte das Verhalten einiger uneinsichtiger Autofahrer, die Absperrungen ignorierten oder zur Seite räumten: „Durch solche Aktionen werden Einsatzkräfte unnötig in Gefahr gebracht.“ So passierte es dann auch, dass ein Auto „absoff“, das von seinem uneinsichtigen Fahrer in die überflutete Heusweiler Straße gelenkt worden war.

Zudem waren viele Kinder unterwegs, denen die Gefahr, die von den Strömungen ausging, nicht bewusst war. Auch hier hätten sich manche Erziehungsberechtigte sehr unvernünftig und uneinsichtig gezeigt. Altmayer: „Die Feuerwehr warnt nicht umsonst vor diesen Gefahren, die gerade vom Hochwasser ausgehen. Etliche Schwimmtiere und Schlauchboote, teilweise im Wasser, haben bei solch einer gravierenden Hochwasserlage nichts mehr mit Spaß zu tun.“

Ausdrücklich danken wolle die Feuerwehr aber auch den vielen Bürgern, die – auch bei Schäden am eigenen Haus – die Einsatzkräfte mit Getränken oder Speisen versorgten oder mit anpackten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort