"Les Gentillesses de Monsieur de Boismortier" hieß es am Mittwoch in der Bischmisheimer Schinkelkirche: Die "Tage Alter Musik im Saarland (TAMiS)" feierten den 325. Geburtstag von Joseph Bodin de Boismortier (1689 bis 1755).

Man muss nichts von dem Komponisten aus Thionville gehört haben, um hier leichte Kost zu erahnen. Das Saarbrücker Ensemble Uccellini entführte in die Pariser Salons der "galanten Epoche" - hier feierte Boismortiers Gebrauchsmusik einträgliche Erfolge. Nicht nach verwinkelter Kontrapunktik verlangte die Mode der Zeit, sondern nach eingängigen Weisen und Rhythmen, zu denen Adel und Hofschranzen sich mit grotesken Verkleidungsspielen amüsieren konnten. Davon erzählte der kurzweilig moderierende Bernhard Stilz (Flöte). Außer den Divertissements, Balets de Village und "Gentillesses" à la Boismoitier sagte der Uccellini-Chef Noten der "Geburtstagsgäste" Jean de Hotteterre und Gaspard Le Roux an. Kostproben der "Concerts à deux flutes" von Michel Pignolet de Montéclair - er beeinflusste immerhin Jean-Philippe Rameau - nutzten Stilz und seine Flöten-Partnerin Miriam Grapp zu geölten Paarläufen. Mit seinem Arsenal an Blockflöten verschiedendster Lagen bescherte das Bläserduo hier erfreuliche Klangvielfalt, Heidrun Mertes (Gambe) und Tomaso Lacolino (Laute) sorgten für den leichtfüßigen Puls. Mit Kantaten und einem "Air Italien" Boismortiers sang sich die temperamentvolle Sopranistin Laura Demjan in die Herzen des entzückten Auditoriums. Höhepunkte eines Abends, der weniger durch ein Maximum an Anspruch und Perfektion in die Festivalannalen einging als durch sympathische Breitenwirkung.

Sonntag, 16. März, 17 Uhr, Evangelische Kirche, Saarlouis, Abschlusskonzert: Matthäuspassion von Johann Valentin Meder.

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