Lehrstunde über Demokratie verblüfft

Ihr Schreiben Lehrstunde über Demokratie verblüfft Zum Artikel „Meiser hält Mitgliederbefragung über Koalition für ungeeignet“ (1. Oktober) Immer wieder verblüffend ist das Demokratie-Verständnis unserer Politiker.

Nachdem das einfache Volk seine Partei zum Wahlgewinner gemacht hat, sollen die "normalen" Mitglieder der SPD ungeeignet sein, in der Frage nach einer großen Koalition zu urteilen. Nur die "gewählten Repräsentanten" sind also geeignet, einen Koalitionsvertrag ernsthaft zu prüfen? Nach dem Motto: Wem der Wähler seine Stimme gegeben hat, dem hat er auch Verstand gegeben. Wer ein Amt antritt, wird zugleich intellektuell geadelt. Eine Mitgliederbefragung könne von Emotionen, Zufällen und "populistischen Dingen" abhängen, meint Klaus Meiser. Ganz anders natürlich bei Wahlen, wo Millionen von Bürgern CDU und CSU ihre Stimme gegeben haben. Die nimmt man doch gerne. Oder sollten da nicht auch Emotionen oder obskurer Populismus mitgespielt haben?

Thomas Gretscher, Saarbrücken

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