Landeshilfe für Langzeitarbeitslose

Saarbrücken. Mit Hilfe des Landesprogramms "A-Saar - Arbeit für das Saarland" sollen bereits im kommenden Jahr rund 1000 Menschen, die länger als zwei Jahre ohne reguläre Beschäftigung waren, wieder eine Arbeit erhalten. Das kündigte Arbeitsminister Heiko Maas (SPD) an. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und mit 15 Millionen Euro dotiert

Saarbrücken. Mit Hilfe des Landesprogramms "A-Saar - Arbeit für das Saarland" sollen bereits im kommenden Jahr rund 1000 Menschen, die länger als zwei Jahre ohne reguläre Beschäftigung waren, wieder eine Arbeit erhalten. Das kündigte Arbeitsminister Heiko Maas (SPD) an. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und mit 15 Millionen Euro dotiert. Jährlich sollen drei Millionen Euro in "A-Saar" fließen. "Wir wollen erreichen, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Außerdem sollen Unternehmen einen Anreiz bekommen, Langzeitarbeitslosen wieder eine beruflich Perspektive zu geben", meint Maas.Das Ministerium will keine neuen Fördertöpfe aufmachen, sondern die bestehenden flankieren, erläutert Lothar Gretsch, zuständiger Abteilungsleiter im Ministerium. Ein Schwerpunkt soll die "Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV) sein", ein Programm der Bundesagentur für Arbeit (BA). Hierbei erhält der Arbeitgeber, der einen langzeitarbeitslosen Hartz-IV-Empfänger einstellt, einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent des Arbeitsentgelts. Dieser Betrag soll aus dem Landesprogramm aufgestockt werden. Gewerbliche Arbeitgeber können bis zu 90 Prozent der Entgeltkosten erhalten. Bei Kommunen und sozialen Trägern sollen sogar 100 Prozent übernommen werden.

Gefördert werden weitgehend Menschen "mit vielfachen Vermittlungshemmnissen", sagt Gretsch. Sie seien häufig schon älter, hätten gesundheitliche oder familiäre Probleme, seien verschuldet oder verfügten nicht über die verlangte Qualifikation.

Daher sollen alle, die von dem Landesprogramm profitieren, auch sozial betreut werden. "Ohne dass jemand sich um diese Menschen kümmert, haben sie es schwer, wieder am regulären Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", ist Monika Steffen-Rettenmaier, Geschäftsführerin der Neuen Arbeit Saar (NAS), überzeugt. Hierbei helfe das Landesprogramm. Mittel aus diesem Topf sollen aber auch in die "Bürgerarbeit" fließen, die an der Saar derzeit 1300 Menschen nutzen. Langzeitarbeitslose erhalten bei diesem Bundesprogramm einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, der bei 30 Wochenstunden mit 1080 Euro brutto entlohnt wird. Landesmittel soll es geben, "wenn die persönliche, schulische und berufliche Entwicklung eines Bürgerarbeiters weiterentwickelt wird", so Gretsch. Ähnliches gilt auch, wenn sogenannte Arbeitsgelegenheiten (AGL, besser bekannt als Ein-Euro-Jobs) von dem Programm gefördert werden. In einer Aktivierungsphase müsse der Betroffene betreut werden, sodass sich seine Chancen auf ein geregeltes Leben erhöhen.

Unterdessen kritisieren der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Clemens Lindemann, der Direktor des Regionalverbands Saarbrücken, Peter Gillo, und die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (alle SPD) das Bundesarbeitsministerium. Dort würden die bürokratischen Hürden für die Freigabe von Mitteln so hoch gesetzt, dass "Maßnahmen nicht zeitnah durchgeführt werden können". Dies führe dazu, dass Gelder gar nicht ausgegeben werden können. "Wenn die Jobcenter angesichts überbürokratisierten Regelungen nicht mehr effektiv helfen können, haben wir dafür kein Verständnis. Es ist Zeit, endlich weniger Bürokratie zu wagen", so die Verwaltungschefs. Foto: dpa/dietze

Foto: wolf

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