Kurz vorm Verkehrskollaps: Großregion soll den ÖPNV stärken

Luxemburg. Jeden Tag Stau - in Luxemburg, nach Luxemburg und von Luxemburg zurück. Diese prekäre Situation muss nach der Einschätzung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion (WSAGR) endlich Konsequenzen zur Folge haben

Luxemburg. Jeden Tag Stau - in Luxemburg, nach Luxemburg und von Luxemburg zurück. Diese prekäre Situation muss nach der Einschätzung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion (WSAGR) endlich Konsequenzen zur Folge haben. So stellte der Chef der Wirtschaftsförderung der Handwerkskammer Trier, Matthias Schwalbach, der die Saar-Lor-Lux-Arbeitsgruppe für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) leitet, am Mittwoch vor Journalisten in Luxemburg fest: "Hier droht der Verkehrskollaps; es besteht akuter Handlungsbedarf." Insofern wolle man eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des ÖPNV in der Großregion in Auftrag geben, sagte Schwalbach; der Verkehrsverbund Luxemburg sei dafür der Projektträger. Ziel sei es, mehr Pendler nach Luxemburg mit Bussen und Bahnen zu ihrer Arbeitsstelle zu bringen. Zuvor hatte Lothar Kuntz von der interregionalen Arbeitsmarkt-Beobachtungsstelle darauf verwiesen, dass von den 150 000 Einpendlern nach Luxemburg rund 93 Prozent die Fahrt zur Arbeit mit dem eigenen Pkw absolvierten.Für das Saarland zog Kuntz folgende Bilanz: Während die Einpendlerzahlen ins Saarland ständig zurück gingen, sei ein rapider Anstieg der Auspendler in Richtung Luxemburg festzustellen, und zwar von 3400 auf über 6600 in den vergangenen fünf Jahren.

Bei der Pressekonferenz in Luxemburg sprach Adalbert Ewen von der saarländischen Arbeitskammer die Empfehlung aus, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise für die Großregion in einer eigenen Studie zu untersuchen. Unterdessen wechselte der Vorsitz im WSAGR von Norbert Geisen, der der Handwerkskammer im Großherzogtum vorsteht, an den Saarländer Hans-Peter Kurtz, den Vorstandsvorsitzenden der Arbeitskammer. Kurtz will ab dem 17. Juni, dem Termin des nächsten Gipfels, für Kontinuität im WSAGR sorgen. gf

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