Kunden zahlen mehr für Lebensmittel

Düsseldorf/Saarbrücken · Geiz ist nicht mehr geil im deutschen Lebensmittelhandel. „Es gibt eindeutig eine Trendwende weg vom reinen Preisdenken hin zu mehr Qualität und Service“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan Genth.

"Für dieses Paket ist der Verbraucher bereit, mehr zu zahlen."

Tatsächlich glänzten Edeka, Rewe, Aldi und Co. in den ersten sieben Monaten des Jahres mit einem Umsatzplus von 3,4 Prozent. Das Geschäft mit Frischgemüse und Konservendosen, Fleisch und Kaffee wuchs damit deutlich schneller als der gesamte Einzelhandel. Diese Entwicklung lasse sich nicht allein durch die Preissteigerungen der vergangenen Monate bei Obst, Fleisch oder Milch erklären, urteilt Genth.

Der Trend zu mehr Qualität spiegelt sich nach Einschätzung von Genth deutlich in den Sortimenten. So hätten selbst bei den Discountern Frischwaren, Bioprodukte und fair gehandelter Kaffee Einzug gehalten. Auch Markenartikel fänden sich heute viel häufiger als früher in den Regalen der Billiganbieter. Außerdem sei in die Läden investiert worden, um das Einkaufen attraktiver zu machen.

Auch im Saarland sind die Umsätze der Lebensmittelbranche gestiegen, wie der Hauptgeschäftsführer des Landesverbands Einzelhandel und Dienstleistung, Fabian Schulz, auf SZ-Anfrage bestätigt. "Die Konsumenten geben mehr Geld vor allem für Bio-Produkte aus und achten auf bewusste Ernährung", sagt Schulz. Daneben habe auch die schlechte Witterung in der ersten Jahreshälfte zu Ernteausfällen und somit zu Preissteigerungen geführt. Der Verbraucherpreisindex für Lebensmittel und alkoholische Getränke war laut Statistischem Landesamt im Juli 4,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

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