Kulturzentrum droht das Aus

Luxemburg. Als Luxemburg (und die Großregion) 2007 Kulturhauptstadt Europas war, firmierten die hauptstädtischen Rotunden - ehemals Ausbesserungsstätten der großherzöglichen Bahn - als Festivalzentrum. Vollmundig versprach man damals, die Rotunden bis 2010 kernzusanieren. Die Wahrheit heute aber ist, dass die Renovierung nicht einmal begonnen hat

Luxemburg. Als Luxemburg (und die Großregion) 2007 Kulturhauptstadt Europas war, firmierten die hauptstädtischen Rotunden - ehemals Ausbesserungsstätten der großherzöglichen Bahn - als Festivalzentrum. Vollmundig versprach man damals, die Rotunden bis 2010 kernzusanieren. Die Wahrheit heute aber ist, dass die Renovierung nicht einmal begonnen hat. Schlimmer noch: Nun steht die zwischenzeitlich auf 2014 vertagte Sanierung ganz in Frage. Dabei sollten die Carré Rotondes eigentlich zum Symbol für die immer wieder behauptete Nachhaltigkeit des Europäischen Kulturhauptstadtjahres über dessen Ende hinaus werden. Das 2007 aufgelegte Kinder- und Jugendprogramm "Traffo" sollte auf diesem Areal genauso institutionalisiert werden wie der dortige Musikclub "Exit 07". Ziel war es, langfristig ein neues Kulturzentrum in Luxemburg zu etablieren.Nun hat die Regierung als eines ihr anstehenden Sparopfer offenkundig ausgerechnet das von dem damaligen 2007-Generalkoordinator und heutigen Carré Rotondes-Direktor Robert Garcia initiierte Infrastrukturprojekt ausersehen. Bis 2014 sind für die Sanierung keine Gelder vorgesehen. Garcia sieht seine Arbeit mit Füßen getreten. Zu Recht. Nicht zum ersten Mal entsteht der Eindruck, dass im Staate Luxemburg kulturpolitisch etwas faul ist - sprich kein Konzept vorhanden ist. Dass der Kulturetat des Landes 2011 um fünf Millionen Euro gekürzt wird - er wird noch bei erheblichen 113 Millionen Euro liegen - , erklärt die Rotunden-Kehrtwende nicht. Wird das Projekt nun gekippt, dürfte sich das Nachhaltigkeitsgerede der Politik von selbst entlarven. cis

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