Kultur Zu spät für Grundsatzdebatten
Was bisher ging – die kulturelle Nutzung des Pingusson-Baus – das geht jetzt nicht mehr. Obwohl sich sicherheitstechnisch nichts geändert hat. Aber politisch? Offensichtlich hat sich ein Haltungswechsel vollzogen: Das Bauministerium möchte die Ausnahme einer Bespielung nicht zur Regel werden lassen, beruft sich auf eine Regierungs-Leitlinie. So weit korrekt, aber noch lange nicht sinnvoll. Denn den Pingusson-Bau darf man nicht einmotten, sonst verlieren die Millionen-Investitionen in seine Sanierung die gesellschaftliche Akzeptanz. Über solche Grundsatzfragen sollte allerdings nicht die Arbeitsebene in einem Ministerium entscheiden, sondern das Kabinett.
Wann? Korso-op braucht schnellstmöglich Hilfe. Die zu organisieren, wäre jetzt die vornehme Aufgabe von zwei Ministerien, die bisher Verantwortungs-Pingpong spielten. Jeder aus gutem Grund, aber beide ohne Gespür für die Nöte der Theaterleute. Am Korso-op-Projekt hängen sechs Existenzen, 20 temporäre Arbeitsplätze, vor allem aber ein kulturpolitisches Signal. Scheitern die Schopka-Leute am Polit-Streit lautet das: Entmutigung statt Aufbruch.