Rohingya-Konflikt in Myanmar Suu Kyi wird Elie-Wiesel-Preis aberkannt

Washington · (afp) Das Holocaust-Museum in Washington hat der myanmarischen Politikerin Aung San Suu Kyi den renommierten Elie-Wiesel-Preis aberkannt. In einem Brief warf das Museum der Friedensnobelpreisträgerin Untätigkeit angesichts der „zunehmenden Hinweise auf einen Völkermord“ an der muslimischen Rohingya-Minderheit durch Myanmars Streitkräfte vor. „Die Orchestrierung dieser Verbrechen durch die Streitkräfte und die Schwere der Gräueltaten in den vergangenen Monaten hätten es erfordert, dass Sie Ihre moralische Autorität nutzen“, schrieb das Museum an Myanmars De-facto-Regierungschefin Suu Kyi. „Wir hätten gehofft, dass Sie etwas unternehmen, um die brutale Kampagne des Militärs zu verurteilen und zu stoppen.“

(afp) Das Holocaust-Museum in Washington hat der myanmarischen Politikerin Aung San Suu Kyi den renommierten Elie-Wiesel-Preis aberkannt. In einem Brief warf das Museum der Friedensnobelpreisträgerin Untätigkeit angesichts der „zunehmenden Hinweise auf einen Völkermord“ an der muslimischen Rohingya-Minderheit durch Myanmars Streitkräfte vor. „Die Orchestrierung dieser Verbrechen durch die Streitkräfte und die Schwere der Gräueltaten in den vergangenen Monaten hätten es erfordert, dass Sie Ihre moralische Autorität nutzen“, schrieb das Museum an Myanmars De-facto-Regierungschefin Suu Kyi. „Wir hätten gehofft, dass Sie etwas unternehmen, um die brutale Kampagne des Militärs zu verurteilen und zu stoppen.“

 Das Museum hatte seinen Menschenrechtspreis 2012 an Suu Kyi verliehen. In dem Brief erinnerte es daran, „dass wir und viele andere Sie für Ihr Engagement zugunsten der Menschenrechte gefeiert haben“. Suu Kyi steht wegen ihres Schweigens zur Rohingya-Krise international in der Kritik. Myanmars Armee geht im nördlichen Bundesstaat Rakhine seit August brutal gegen die muslimische Minderheit der Rohingya vor, fast 700 000 Menschen flohen nach Bangladesch. Die UNO stufte das Vorgehen der Armee gegen die Rohingya als ethnische Säuberung an. In Myanmar wird Suu Kyi weiter als Freiheitsikone verehrt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit betrachten die Rohingya als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl diese seit Generationen in Myanmar leben.

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