Streit um Kreuz am Berliner Stadtschloss

Berlin · Architekt Franco Stella kritisiert geplanten Schriftzug „Zweifel“ als Ergänzung zum christlichen Symbol.

() In die Debatte um die Rekonstruktion des Kuppelkreuzes auf dem wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss hat sich jetzt auch der Architekt des Neubaus, Franco Stella, eingeschaltet. Er wendet sich gegen den Vorschlag der Gründungsintendanz des Humboldt Forums, in Ergänzung zum Kuppelkreuz an der Ostseite des Schlossbaus den Schriftzug „Zweifel“ in Großbuchstaben anzubringen, wie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf ein Schreiben Stellas berichtete.

 Stella wolle damit seinen Entwurf retten, sich aber ansonsten in die Diskussion „über die Neutralisierung religiöser Symbole durch Kunst-Lettern“ nicht einmischen, berichtete das Blatt. Die Idee mit der Installation des Schriftzuges „Zweifel“ des Künstlers Lars Ramberg stammte vom Intendanten-Trio Neil MacGregor, Hermann Parzinger und Horst Bredekamp.

Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Johann Hinrich Claussen, sprach von „Symbolpolitik“. Einige Beteiligte scheinen „zum Zweck der eigenen Identitätssicherung die öffentliche Erinnerung an das Christentum reduzieren zu wollen“. An der Kuppel scheiden sich seit Wochen die Geister. Befürworter des Kreuzes sind neben Kirchenvertretern auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Vertreter von Linken und Grünen halten das christliche Symbol dagegen für ein falsches Signal.

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