Nordrhein-Westfalen ehrt Schriftsteller Staatspreis für Navid Kermani

Köln · Der Schriftsteller Navid Kermani hat den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. In seiner Laudatio sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble am Montagabend im Kölner Gürzenich, Kermani zeige, „so oft er kann, wo wir in einer Zeit, die aus den Fugen scheint, neuen Halt suchen können.“ Seine Reise-Reportagen „bringen uns Flucht und Migration näher“, betonte Schäuble laut Redetext. „Wir können durch seine Texte die Welt aus der Sicht der anderen sehen, aus der Perspektive der Menschen, die zu uns kommen.“ Die Verleihung fiel auf den 50. Geburtstag Kermanis.

Der Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes NRW und mit 25 000 Euro dotiert. Schäuble sagte, der Autor sei Muslim und seinem Glauben verhaftet. „Und er leidet an Dingen, die im Namen seiner Religion geschehen.“ Der neue Bundestagspräsident würdigte Kermani auch als „leidenschaftlichen Europäer“. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete ihn als „bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller unserer Zeit“.

Kermani wurde in Siegen als Sohn einer eingewanderten iranischen Familie geboren. Er ist auch Regisseur, Dramaturg und promovierter Orientalist. Er war oft in Kriegs- und Krisengebieten unterwegs. 2015 war er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort