Sloterdijk: „Keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“

Berlin · Der Philosoph und Autor Peter Sloterdijk (68) erwartet, dass Kanzlerin Angela Merkel ihre Flüchtlingspolitik ändert. "Die Politik der offenen Grenzen kann final nicht gut gehen. Merkel wird zurückrudern", sagte er dem Magazin "Cicero" (Februarausgabe).

Die deutsche Regierung habe sich "in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben. Diese Abdankung geht Tag und Nacht weiter." Migration sei das Megathema des 21. Jahrhunderts, so Sloterdijk, der an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Philosophie und Ästhetik lehrt: "Zwei Milliarden Menschen werden von ländlichen Gebieten in die urbanen Ballungsräume ziehen, eine Milliarde Menschen werden versuchen, aus den Armutszonen in den Wohlstandsraum zu gelangen." Sloterdijk erwartet, dass die Europäer früher oder später eine effiziente gemeinsame Grenzpolitik entwickelten. "Es gibt schließlich keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung."

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