Kino Polanskis Ehefrau Seigner kritisiert Oscar-Akademie

Paris · () Die französische Schauspielerin Emmanuelle Seigner will der amerikanischen Oscar-Akademie aus Protest gegen den Rauswurf ihres Ehemanns Roman Polanski nicht beitreten.

Mit scharfen Worten lehnte die 52-Jährige die Einladung der Akademie in einem offenen Brief ab. „Dieser beleidigende Vorschlag ist der Wassertropfen, der das Fass meiner relativen Diskretion zum Überlaufen gebracht hat“, schrieb Seigner („Venus im Pelz“).

Die Oscar-Akademie in Los Angeles hatte den polnisch-französischen Regisseur Polanski (84) im Mai ausgeschlossen. Gegen ihn läuft in den USA seit vier Jahrzehnten ein Justizverfahren, ihm wird sexueller Missbrauch einer 13-Jährigen vorgeworfen. Polanski hatte damals unerlaubten Sex mit dem Mädchen zugegeben, den Vorwurf einer Vergewaltigung aber zurückgewiesen. Vor der Verkündung des Strafmaßes hatte er sich ins Ausland abgesetzt.

Seigner warf der Akademie vor, sie wolle nur „den Zeitgeist zufrieden­stellen“. Sie wies darauf hin, dass Polanskis damaliges Opfer sich seit Jahren für ein Ende der Strafverfolgung ausspricht. Seit die Schweiz Polanski vor einigen Jahren während der Prüfung eines US-Auslieferungsantrags festgehalten hatte, werde er beschrieben „wie der Perverse, der er niemals war“. „Ich bin die einzige, die bezeugen kann, wie sehr er bedauert, was vor 40 Jahren passiert ist.“

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