Personalrat der Stadt Saarbrücken kritisiert Umgang mit Filmhaus

Saarbrücken · Gestern berichteten wir über die Probleme des Saarbrücker Filmhauses: Die barrierefreien Umbaumaßnahmen stocken, die Besucherzahlen sinken. Darauf reagieren nun der Personalrat der Stadt und die Grünen im Stadtrat.

Auf unseren gestrigen Artikel "Filmhaus in der Krise?" über die schwierige Lage des kommunalen Kinos in der Mainzer Straße hat der Personalrat der Landeshauptstadt reagiert. In einer Mitteilung kritisiert der Rat die Personalpolitik der Stadt, was das Amt für kommunale Filmarbeit angeht, das für das Filmhaus zuständig ist. Dort habe die Landeshauptstadt in der Vergangenheit "beim Personal gespart etwa durch Kürzungen von externen Personalstunden und Verweigerung von Stundenerhöhungen bei den Teilzeitbeschäftigten". Dies hätte "die logische Folge, dass die Qualität und die Angebote reduziert werden".

Die Filmhaus-Beschäftigten hätten zudem regelmäßig Ideen vorgebracht, zuletzt Anfang 2016 bei einem Gespräch mit Personalrat und dem Filmbüro-Leiter, wie man stärker für das Angebot des Kinos werben könne. Diese Vorschläge seien "offensichtlich ignoriert" worden, sagte der Personalratsvorsitzende Bernd Schumann: "Da läuft irgendwas gründlich schief." Eine Idee der Beschäftigten sei, Filmgenres zu zeigen, "die im Saarland eine große Szene, aber noch keine Vorführorte haben", etwa japanische Mangaverfilmungen. Der Personalrat fordert "ein klares Bekenntnis von Politik und Verwaltung zum Erhalt des Filmhauses", verbunden mit einer Aufstockung des Etats. "Wir fordern unseren Kulturdezernenten auf, jetzt endlich mal Gas zu geben."

Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen im Stadtrat Saarbrückens sieht die Diskussion um das Filmhaus mit Sorge. Die kulturpolitische Sprecherin Britta Planz fordert von der Landeshauptstadt "ein wirtschaftlich tragbares Konzept, damit das Kino eine Zukunft hat". Aus Sicht der Grünen "wäre es am besten, wenn alle Kinos in dieser Form erhalten bleiben. Sie haben unterschiedliche Profile und machen sich gegenseitig keine Konkurrenz." Die Angebotsvielfalt habe "einen hohen Stellenwert für die Kulturszene Saarbrückens. Dort zu sparen und zu kürzen, schadet langfristig der Landeshauptstadt und letztlich uns allen".

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