50 Jahre Galerie Beck in Homburg Ohne Scheuklappen auf den Kunstmarkt

Homburg · Die Galerie m Beck in Homburg-Schwarzenacker hat ihren 50. Geburtstag ein ganzes Jahr lang gefeiert: 2017 zeigte sie insgesamt zwölf Ausstellungen.

 „Adeus“ heißt dieses Werk der aus Brasilien stammenden Künstlerin Adriana Woll, die regelmäßig in der Galerie Beck ausstellt, zuletzt 2017.

„Adeus“ heißt dieses Werk der aus Brasilien stammenden Künstlerin Adriana Woll, die regelmäßig in der Galerie Beck ausstellt, zuletzt 2017.

Foto: Beck Naumann

50 Jahre gibt es sie nun schon, die Galerie m Beck in Homburg-Schwarzenacker. Und das ist eine bemerkenswerte Leistung auf dem schwierigen Kunstmarkt Saarland, der nicht gerade gesegnet ist mit finanzkräftigen Sammlern. Dort, im historischen Schwedenhof gegenüber des Römermuseums, feierte man das Jubiläum mit sage und schreibe zwölf Ausstellungen, die sich über das gesamte Jahr 2017 verteilten. Jeweils an die 20 Künstlerinnen und Künstler nahmen teil. „Mit vielen von ihnen arbeitet die Galerie schon seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen“, erzählt Christopher Naumann, der seit 2011 künstlerischer Leiter ist und viel frischen Wind in die Galerie gebracht hat, die seitdem expandiert.

Insgesamt acht Mitarbeiter (in Teil- oder Vollzeit) betreuen drei Bereiche: das klassische Galeriegeschäft in Homburg, wo auf insgesamt rund 800 Quadratmetern in drei Galerien sowohl junge, regionale Kunst, als auch überregional Gefragtes im höheren Preissegment angeboten wird, den Verlag und die Kunstberatung. Sehr gut entwickelt habe sich der Bereich „arts & business consulting“, sagt Naumann. Hauptsächlich für Geschäftskunden, aber auch Kommunen oder Organisationen biete man Kunst-Know-How an und entwickele Ausstellungskonzepte. Geschäftskunden – zum Beispiel Arzt- oder Rechtsanwaltspraxen mit Publikumsverkehr – können bei Beck Kunstwerke „mieten“, die auf ihre Räume (und den jeweiligen Geschmack) zugeschnitten sind. Und dafür gebe es eine wachsene Nachfrage. Auch Kommunen wenden sich an die Experten in Homburg. „Wir haben zum Beispiel für die Städte Philippsburg und Lindla  Ausstellungen konzipiert“, berichtet Christopher Naumann. Die Galerie Beck ist beispielsweise für den Kunstverein Dahn tätig, ebenso wie für den Unternehmerverband Saar oder Versicherungsbüros, die ihre Räume mit Kunst aufwerten wollen. Außerdem publiziert der Verlag Naumann Beck Kunstkataloge und „kluge Texte“, auch Lyric. Die Verlagssparte leitet Mathias Beck, Sohn der Galerie-Gründerin Monika Beck.

Ganz wesentlich für die Expansion und die dafür erforderlichen Kontakte seien die Kunstmessen gewesen, auf denen sich die Galerie in den vergangenen Jahren regelmäßig präsentierte. Allein 2018 war man in sieben Städten vertreten – europaweit: Luxemburg, Karlsruhe, mittelgroße Kunstmessen in Frankfurt und Berlin, im spanischen San Sebastian, in Salzburg und in Buda­pest. Naumann schwärmt von der guten Betreuung durch die Deutsche Botschaft in der ungarischen Hauptstadt, wo man sich über Ankäufe sowohl des Auswärtigen Amtes als auch eines deutsch-ungarischen Kulturfonds freute. „Der Markt öffnet sich nach Südosteuropa, das ist für uns sehr interessant“, sagt Christopher Naumann.

Und so gibt es auch für das neue Jahr große Pläne. Die Schau „Komm zu Tisch!“ aus dem vergangenen Jahr wird erst in Innsbruck und dann in Dahn gezeigt werden. Außerdem will man die Messeauftritte ausbauen. Die Galerie setzt auf mehrere Standbeine und will explizit keine Programmgalerie sein. So fühle man sich gut aufgestellt auf dem sich ständig verändernden Kunstmarkt – auch für die kommenden Jahrzehnte.

Am Freitag wird die erste Schau des Jahres „Schwantastisch – Tiere sind Leute und Leute sind Tiere“ in der Galerie Beck (Homburger Str. 34) eröffnet (19 Uhr). Geöffnet Di-Fr 15 bis 20 Uhr.

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