Landung einer „Basaltbombe“

Merzig · Die gestrige Medien-Information des saarländischen Kulturministeriums mit der Nummer 69/2016 erstaunte dann doch: Man erfuhr daraus, dass die in St. Wendel lebende Künstlerin Gertrud Riethmüller einen im vergangenen Juli ausgeschriebenen beschränkten Kunst-Wettbewerb des Landes für die Gestaltung einer Freifläche um die Merziger Forensik gewonnen hat. Das Erstaunliche daran ist, dass es überhaupt einmal wieder einen solchen vom Land ausgerichteten Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum gegeben hat.

 Gertrud Riethmüllers Entwurf für die Freiflächengestaltung. Rechts der Basaltstein, das innere Zentrum des Platzes. Foto: Ministerium

Gertrud Riethmüllers Entwurf für die Freiflächengestaltung. Rechts der Basaltstein, das innere Zentrum des Platzes. Foto: Ministerium

Foto: Ministerium

Jo Enzweiler, Leiter des Saarlouiser Instituts für aktuelle Kunst, das den besten Überblick über Kunst im öffentlichen Raum hierzulande hat, bestätigt, dass im Saarland derlei Wettbewerbe inzwischen Seltenheitswert haben: "Da läuft sehr wenig." Immerhin 94 000 Euro stellt die Landesregierung für das Merziger Projekt zur Verfügung. Der von einer Jury unter Vorsitz des Saarbrücker HBK-Professors Rolf Sachsse prämierte Entwurf Riethmüllers, die sich gegen drei weitere durchsetzte, sieht im Eingangsbereich des Ersatzneubaus der Forensik einen Platz vor, dessen Herzstück ein großer Basaltstein sein wird. Beschrieben wird er als "Basaltbombe", um die sich eine konstruktivistisch geformte Platzanlage gruppiert. Diese wird ein Wasserbecken und Sitzgelegenheiten aus Stein und Holz umfassen. Das Bodenpflaster wird in Form konzentrischer Ringe gestaltet.

Die Jury überzeugte, "dass der Stein auf die Befindlichkeit des Menschen angesichts von Urkräften (eingeht), die er nicht selbst zu steuern vermag". Das Land hingegen vermag solche Wettbewerbe zu steuern, wenn es denn will.

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