Kulturerbe Kultursiegel für Leipzigs Musikerbe und KZ-Natzweiler

Bonn · (kna) Die Musikerbe-Stätten Leipzigs und das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler im Elsass werden mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Es handelt sich um die dritte Verleihung an eine deutsche Stätte, wie die Kultusministerkonferenz gestern mitteilte. 2015 hatten Münster und Osnabrück als Stätten des Westfälischen Friedens sowie das Hambacher Schloss als erste deutsche Orte das Siegel erhalten.

(kna) Die Musikerbe-Stätten Leipzigs und das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler im Elsass werden mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Es handelt sich um die dritte Verleihung an eine deutsche Stätte, wie die Kultusministerkonferenz gestern mitteilte. 2015 hatten Münster und Osnabrück als Stätten des Westfälischen Friedens sowie das Hambacher Schloss als erste deutsche Orte das Siegel erhalten.

 In der jetzigen Auswahlrunde lagen der Jury insgesamt 25 Anträge aus 19 Mitgliedstaaten vor; neun Anträge davon wurden positiv bewertet. Bei den Musikerbe-Stätten Leipzigs handelt es sich um einen Verbund aus neun Stätten, die durch die „Leipziger Notenspur“ miteinander verknüpft sind. Sie stellen die einzigartige Tradition und das Erbe der Musikstadt Leipzigs dar, hieß es.

Auch an der französischen Nominierung „Ehemaliges Konzentrationslager Natzweiler und seine Außenlager“ war Deutschland beteiligt. Der Komplex Natzweiler im Elsass war im Zweiten Weltkrieg insbesondere wegen der Zwangsarbeit in den Steinbrüchen und für medizinische Versuche berüchtigt. Im Hauptlager und den über 60 Außenlagern waren rund 52 000 Menschen inhaftiert. Mit der Siegelverleihung werde auch die grenzüberschreitende deutsch-französische Vermittlungs- und Zusammenarbeit in der heutigen Gedenkstätte ausgezeichnet, hieß es.

 Mit dem Kultursiegel würdigt die Europäische Kommission seit 2011 Stätten, die die europäische Einigung sowie die Ideale und die Geschichte der EU in besonderer Weise symbolisieren. Mit der Auszeichnung soll vor allem bei jungen Bürgern das Bewusstsein für eine europäische Identität gestärkt und der Zugang zum Kulturerbe erleichtert werden. Mit den neun neuen Auszeichnungen tragen insgesamt 38 Stätten in der EU das Siegel. Die Auszeichnung findet am 26. März im bulgarischen Plovdiv statt.

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