Kommentar Kein Kuschelkurs mit dem Publikum
Im Jahr zwei nach den Skandal-Jahren lässt sich Mönigs Programm-Handschrift in der Modernen Galerie nun klar erkennen: Er sucht Identitäts-, Traditions- und Weiterentwicklungslinien.
Die Sammlung ist ihm dabei Inspiration und Wegweiser, die Architektur Ansporn, Herausforderndes zu wagen. Für Beliebigkeit bleibt da kein Platz, auch nicht fürs Kuscheln mit dem Publikumsgeschmack. Ist das nun schlecht oder gut? Letzteres – das zeigt das 2019er-Programm. Es kommt so mutig und munter anders gestrickt daher, dass es die Wieder-Besuchslust weckt. Die ist ein fettes Pfund im Museumsgeschäft. Massenwirksamkeit erreicht Mönig damit freilich nicht. Muss er auch nicht, wenn er an anderer Stelle für Breitentauglichkeit sorgt: in den historischen Museen. Erst wenn Mönig diese Häuser neu aufgestellt hat, wird er als gesamtverantwortlicher Stiftungschef erfolgreich sein.