Ophüls-Ehrengast Kurz und bündig: Iris Berbens flottes Werkstattgespräch

Saarbrücken · So kann‘s gehen. Am Dienstag standen die Autogrammjäger im CineStar 8 vergeblich Schlange: Iris Berben, diesjährige Ophüls-Ehrenpreisträgerin, hetzte an ihnen vorbei – sie musste zum Flugzeug nach Portugal.

 Iris Berben beim Ophüls-Werkstattgespräch.  Foto: Kerstin Krämer

Iris Berben beim Ophüls-Werkstattgespräch. Foto: Kerstin Krämer

Foto: Kerstin Krämer

Notgedrungen war zuvor auch das Werkstattgespräch mit ihr im Anschluss an die Vorführung von „Miss Sixty“ auf ein knappes Viertelstündchen geschrumpft: Mit Urs Spörri plauderte Berben komprimiert über ihre Karriere und ihr Engagement für eine lebendige Kinokultur und den Filmnachwuchs. Dabei ging‘s etwa um den Kampf für mehr Probenzeiten und das Problem, dass man heute zu wenig Zeit habe, sich in Stoffe reinzuknien, sich nicht mehr so ausprobieren können wie früher: „Wir Schauspieler sind ja schon froh, wenn wir es schaffen, zu den Proben zu kommen.“

Berben bekannte, bisweilen immer noch Komplexe zu haben, weil sie nie eine Schauspielschule besucht habe. Ihre Rollen eigne sie sich dadurch an, dass sie Menschen durch Zuschauen „aussauge“. Berben: „Es ist immer gut, wenn man nah dran ist am Leben.“ Wie ein Drehbuch beschaffen sein sollte, um ihr Interesse zu erregen? „Es muss mich ins Grübeln bringen, irgendwie weggeknallt sein,“ sagte Berben. Figuren, Situationen, Behauptungen sollten etwas „Eigenes und Selbstbestimmtes“ haben. Abschließend betonte sie die Notwendigkeit, junge Filmemacher zu unterstützen – wie einst Sönke Wortmann, für den sie bereits vor über 30 Jahren in dessen Hochschul-Abschlussfilm „Drei D“ (1988) vor der Kamera stand. In Wortmanns aktueller Komödie „Der Vorname“ ist sie nun erneut zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort