Hohe Erwartungen an Documenta in Kassel und Athen 2017

Saarbrücken · Die Aufregung war groß, als Kurator Adam Szymczyk vor zwei Jahren das Konzept für die Documenta 14 bekannt gab: Nicht nur in Kassel, sondern auch in Athen soll diese 2017 stattfinden. "Inzwischen ist die Stimmung versöhnlicher", erklärt Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der Documenta 14, - vor allem, weil man das neue Konzept ausgiebig kommuniziere.

Dass Kulenkampff ihre ständigen Reisen zwischen Kassel und Athen unterbricht, um persönlich etwas zu erklären, kommt allerdings selten vor - am Donnerstagabend in Saarbrücken war es jedoch so. Die Einladung des Kulturzentrums am Eurobahnhof (KuBa), zu dem sie gute Verbindungen hat, habe sie gerne angenommen. Im Gespräch mit Andreas Bayer, Künstlerischer Leiter des KuBa, berichtete die Documenta-Geschäftsführerin von den neuesten Entwicklungen.

Die Veranstaltung in Athen, so Kulenkampff, sei eine kompliziertere Angelegenheit als erwartet: "Nicht nur, weil es sich um einen zusätzlichen Standort handelt - in Athen wird die Ausstellung auch noch drei Monate früher eröffnet als in Kassel." Das erzeuge enormen Zeitdruck. Hinzu kämen hohe bürokratische Hürden und auch nicht wenige gesellschaftliche: "Die Documenta ist, das wird den Griechen jetzt erst klar, nicht unbedingt das, was sie sich vorgestellt haben." Erstens verbinde man in Griechenland Kunst sehr stark mit Ästhetik, zweitens hätten viele Menschen, deren Lage durch die Krise katastrophal sei, enorm hohe Erwartungen in die Ausstellung gesetzt. Dank großer Unterstützung aus Kassel wie auch aus Athen sei man jedoch auf einem guten Weg.

Auf künstlerischer Seite wirke sich die Zweigleisigkeit ganz unterschiedlich aus, erklärte Kulenkampff: Manche Teilnehmer präsentierten an beiden Orten jeweils eine Arbeit, andere suchten nach verbindenden Konzepten. "Aber alle reagieren irgendwie darauf."

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