Entlassener Gedenkstättenleiter Disput um Gedenkstättenleiter
Berlin · (dpa) Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) haben den Vorwurf zurückgewiesen, der entlassene Chef der Stasi-Opfer-Gedenkstätte, Hubertus Knabe, sei einer Intrige zum Opfer gefallen.
„Alle Mutmaßungen, hinter der Kündigung stünden parteipolitische oder ideologische Erwägungen, entbehren jeder Grundlage“, heißt es in einem Informationspapier von Grütters an die Bundestagsabgeordneten. Ähnlich äußerte sich Klaus Lederer.
Knabe war vorgeworfen worden, die Klagen von Frauen über sexuelle Belästigung durch seinen Stellvertreter nicht ernst genug genommen zu haben. Der Stiftungsrat hatte den Direktor deshalb einstimmig entlassen. Vier Vertreterinnen des Stiftungsbeirats äußerten daraufhin den Verdacht, es handele sich um eine Strafaktion für Knabes „politische Unangepasstheit“. Knabe hatte in der Vergangenheit immer wieder die Linke angegriffen. Grütters betonte dagegen, entscheidend sei das verloren gegangene Vertrauen in Knabes Führungskraft gewesen. Knabe weist alle Mobbing-Vorwürfe zurück. Die Behauptung, in Hohenschönhausen habe ein Klima der Angst und des Mobbings geherrscht, sei falsch, schrieb er auf Twitter.