Kammermusiktage Grandiose Trompetenklänge in Mettlach

Mettlach · () Reinhold Friedrichs charakteristischer Trompetenklang prägte in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Referenzaufnahmen zeitgenössischer wie standardliterarischer Werke. Auch in Mettlach bestach der Trompeter am Sonntag mit seinem Töne aller Lagen veredelnden, zart mäandernden Vibrato und seiner immensen Volumenbandbreite. Bekannt wurde er mit den glorreichen Konzerten des „Lucerne Festival Orchestras“. Claudio Abbado hatte ihn einst zum ständigen Solotrompeter berufen. Am Sonntag gaben Friedrich, der an der „Hochschule für Musik Karlsruhe“ unterrichtet, und sein Professorenkollege Thomas Duis, seinerseits an der Hochschule für Musik Saar tätig, eine grandiose Matinée bei den Kammermusiktagen Mettlach.

Jean Pennequins hochexpressives „Morceau de Concert“ sowie die dichtende Melodie des „Cantabile et Scherzetto“ seines Zeitgenossen Philippe Gaubert verdeutlichten Spielfreude und Risikobereitschaft der beiden gestandenen und bestens eingespielten Musikerpersönlichkeiten. Paradestücke für Friedrichs Ausnahmekönnen, dem ab der oberen Mittellage keine Grenzen gesetzt schienen, waren  die „5 Cansiones populares españolas“ Manuel de Fallas, die flirrende Nächte voller Gitarrenarpeggios und stolz besungener Melancholie vorm geistigen Auge entstehen ließen, und die Bearbeitung von Frank Protos furioser „Carmen Fantasy“.

Duis wurde nicht nur seinem Ruf als erstklassiger Begleiter gerecht, drei Brahms-Klavierstücke und vor allem eine hinreißend „erzählte“ Bach-Chaconne unterstrichen seine pianistischen Fertigkeiten. „Das Rosenband“ von Richard Strauss, bei dem man den Klopstock-Text fast nicht vermisste, und ein dreckig-fetziges Jazz-Prélude à la Gershwin waren umjubelte Zugaben.

Am Sonntag (11 Uhr) spielen Franziska Hölscher (Violine), Anna Fedorova (Klavier) und Benedict Klöckner (Violoncello). Karten: Tel. (06 51) 97 90 777.

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