DDR-Avantgardist Filmregisseur Egon Günther gestorben

Potsdam · (dpa) Mit 90 Jahren ist der Filmregisseur Egon Günther nach langer Krankheit gestorben. Er wurde in Schneeberg im Erzgebirge geboren und in der DDR vor allem durch „Lotte in Weimar“ bekannt, der es 1974 als erster DDR-Film nach Cannes brachte.

Dass Günther für die Goethe-Verfilmung Lilli Palmer in den Osten vor die Kamera gelockt hatte, galt als Sensation. Später überwarf sich der radikale Avantgardist Günther mit der DDR-Führung und ging 1977 in den Westen, wo er meist fürs Fernsehen arbeitete. Eine Zeit lang unterrichtete er nach der Wende auch als Professor der Filmhochschule Babelsberg. Günther war auch als Autor tätig. Sein letztes Buch „Die Braut“ über Goethes Beziehung zu Christiane Vulpius verfilmte er 1999 mit Veronica Ferres in der Titelrolle.

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