Festival Primeurs: Theater, das junges Publikum anzieht

Forbach/Saarbrücken · 2007 gab es den ersten Primeurs-Jahrgang, in ihrem zehnten Jahr sind die Tage französischer Gegenwartsdramatik, die morgen beginnen und bis Samstag zumeist in der Alten Feuerwache laufen, längst das, was man etabliert nennt.

In Kooperation des Forbacher Le Carreau, von SR2Kulturradio, dem Saarbrücker Institut Français und dem Staatstheater, kredenzt das Festival einen kleinen Ausschnitt aus dem großen Fundus zeitgenössischer frankophoner Dramatik. Die bewährte Grundidee, eine Handvoll Werkstatt-Inszenierungen in Form szenischer Lesungen mit einem Live-Hörspiel zu paaren, wird auch diesmal beibehalten.

Traditionell zieht dieses Theater-Bouquet junges Publikum in die Alte Feuerwache in Saarbrücken, seine traditionelle Heimstätte. Das ist auch diesmal zu erwarten. Zwei Stücke am kommenden Freitag - Olivier Sylvestres "Das Gesetz der Schwerkraft" (19 Uhr) um die Freundschaft zweier Jugendlicher und Ismael Saidis "Djihad" über drei junge Djihadisten (20.30Uhr) - richten sich explizit auch an Jugendliche über 14 Jahren. Als Festival-Prolog firmiert heute und morgen im Institut d'Études Françaises (Villa Europa) ein zweitägiges Symposium, das um die Stücke und Hörspiele des Franzosen Fabrice Melquiot kreist. Im engeren Sinne eröffnet wird der zehnte Primeurs-Jahrgang morgen mit einem dreiteiligen Block im Forbacher Carreau: Nach einem Autorengespräch mit Fabrice Melquiot und Rebekka Kricheldorf (17.30 Uhr) folgt um 19 Uhr eine szenische Lesung aus Melquiots "Les Séparables", ehe um 21 Uhr dann die Hamburger Kampnagel-Produktion "Die Stunde, da wir zu viel voneinander wussten" (mit Anleihen aus Peter Handkes Stück "Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten") des gefeierten Berliner Theaterensembles "Nico & The Navigators" im Carreau gastiert. Tags darauf folgt als Live-Hörspiel Fabrice Melquiots "Schwanengesänge", in dem sich eine alternde Opernsängerin in einen jungen Mann verliebt, der ihre Wohnung weißelt (20 Uhr, Feuerwache).

Wer all das verpasst, kann am Samstag ab 18 Uhr einen langen Theaterabend in der Alten Feuerwache einlegen, beginnend mit Steve Gagnons Stück "Fendre les lacs" (18 Uhr), das nach Bedingungen eines glücklichen Lebens fragt, über Enzo Cormanns "Jobcenter" (19.30 Uhr) über die Verzweiflungstat eines Arbeitslosen bis hin zu Fanny Britts "Ein guter Mensch" ( 21 Uhr), in dem ein skrupelloser Anwalt in Gewissensnot gerät. Also: Stift zücken, Programm studieren (www.festivalprimeurs.eu ), aussuchen!

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