Museen Ex-Museumschefin kritisiert Berliner Humboldt Forum

Berlin · (dpa) Viola König, scheidende Direktorin des Ethnologischen Museums in Berlin, hat die Planungen für das Humboldt Forum scharf kritisiert. 2001, als das Projekt geplant worden sei, habe man noch „als Minigruppe gearbeitet, jeder war zuständig für das Gesamtprojekt“, sagte König der „Berliner Zeitung“. „Das ist heute anders. Viel mehr Apparat, neue Zuständigkeiten und Interessen, bei denen die Museen allenfalls als Bittsteller antreten können. Darin sehe ich die eigentliche Tragödie.“ König war vergangene Woche in Ruhestand gegangen.

(dpa) Viola König, scheidende Direktorin des Ethnologischen Museums in Berlin, hat die Planungen für das Humboldt Forum scharf kritisiert. 2001, als das Projekt geplant worden sei, habe man noch „als Minigruppe gearbeitet, jeder war zuständig für das Gesamtprojekt“, sagte König der „Berliner Zeitung“. „Das ist heute anders. Viel mehr Apparat, neue Zuständigkeiten und Interessen, bei denen die Museen allenfalls als Bittsteller antreten können. Darin sehe ich die eigentliche Tragödie.“ König war vergangene Woche in  Ruhestand gegangen.

 Auf Wunsch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte 2016 eine Gründungsintendanz um Neil MacGregor die Planungen für das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss übernommen. Zurückblickend, moniert König nun im Interview: „Als wir begonnen haben zu planen, kannte man die Architektur ja noch nicht. Die Beruhigungspille war immer: Es gibt zwar die barocke Fassade, doch dahinter können wir auf modernen Flächen ungehindert planen.“ Inzwischen jedoch breiteten sich die Anhänger der Schlossidee auch im Inneren immer weiter aus. Die Sammlungen des bisher von König geleiteten Ethnologischen Museums sollen Ausstellungsschwerpunkt des Humboldt Forums werden.

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