Konzert Ein perfekter russischer Abend auf dem Halberg

Saarbrücken · Russischen Komponisten war das 2. SR-Studiokonzert mit der Deutschen Radio Philharmonie (DRP) am Freitag gewidmet. Die Ouvertüre zur Oper „Die Mainacht“ von Nikolaj Rimskij-Korsakow eröffnete den Reigen mit bunter russischer Folklore, fantasievoll instrumentiert und effektvoll in Szene gesetzt vom Gastdirigenten Pablo González. Das 3. Klavierkonzert von Sergej Prokofjew ist eine Herausforderung für Solist und Orchester. Die 24-jährige Italienerin Beatrice Rana verblüffte nicht nur durch ihr profundes technisches Können, sondern auch durch ihren Klang­sinn, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre musikalische Stringenz.

Russischen Komponisten war das 2. SR-Studiokonzert mit der Deutschen Radio Philharmonie (DRP) am Freitag gewidmet. Die Ouvertüre zur Oper „Die Mainacht“ von Nikolaj Rimskij-Korsakow eröffnete den Reigen mit bunter russischer Folklore, fantasievoll instrumentiert und effektvoll in Szene gesetzt vom Gastdirigenten Pablo González. Das 3. Klavierkonzert von Sergej Prokofjew ist eine Herausforderung für Solist und Orchester. Die 24-jährige Italienerin Beatrice Rana verblüffte nicht nur durch ihr profundes technisches Können, sondern auch durch ihren Klang­sinn, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre musikalische Stringenz.

Das Bravourstück, in dem Solopart und Orchester eng miteinander verwoben sind, gab nicht nur der Solistin Gelegenheit, ihre technische Brillanz in kraftvoller Gestaltung auszuspielen; auch Bläser und Streicher glänzten mit exzellenten Soli und rhythmischer Genauigkeit. Das zahlreiche Publikum im Sende­saal war begeistert und musste nicht lange auf die Zugabe warten: Debussy – „Toccata“ aus „Pour le piano“, in rauschender Klangpracht. Peter Tschaikowskys 1. Sinfonie „Winterträume“ hat dem jungen Komponisten zwar viel Mühe gekostet, doch der Erstling war ihm vielleicht gerade deshalb besonders ans Herz gewachsen, weil „im Kern besser und reicher als andere, reifere Werke“. Mit seiner virtuosen Schlagtechnik, seiner impulsiven Zeichensprache und evidenten Einfühlsamkeit setzte sich González  überzeugend für diese Musik ein. „Russische“ Themen bestimmten weithin träumerisch den Kopfsatz.

Schwermütige Weite entstand im Adagio mit folkloristischem Hörner-Schall, gefolgt vom dahinhuschenden, anmutigen Scherzando und einem schwungvollen Walzer. Selbst der finale, kontrapunkt-geschmückte, rasante Tanz mit seinen banalen Schlusstakten wurde unter González‘ Dirigat zur stimmigen Kulmination und musikalischen Einheit. Ein perfekter russischer Abend.

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