Ruhrfestspiele Theater, Tanz, Zirkus und Literatur

Recklinghausen · Das Programm der Ruhrfestspiele reagiert auf das Ende des Kohlebergbaus.

Die Ruhrfestspiele 2019 präsentieren sich unter dem neuen Intendanten Olaf Kröck als Schauspielfestival. Vom 1. Mai bis zum 9. Juni ist Recklinghausen Schauplatz von Uraufführungen, Deutschlandpremieren und Gastspielen berühmter Bühnen. Das Programm umfasst 90 Produktionen mit 210 Veranstaltungen aus Theater, Tanz, Literatur, Musik, Zirkus und Kabarett.

Als Deutschlandpremiere kommt „The Prisoner“ des britischen Theaterregisseurs Peter Brook auf die Bühne. Das Stück ist eine Koproduktion mit dem Théâtre des Bouffes du Nord aus Paris. Der gefeierte israelische Choreograf Hofesh Shechter präsentiert mit seinen Tänzern seine Arbeit „Grand Finale“.

Intendant Kröck verwies bei der Vorstellung gestern in Recklinghausen auf den vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen Steinkohlebergbau. Seine ersten Festspiele haben das Motto „Poesie und Politik“. Das Theater habe dabei die Fähigkeit, eine Verbindung herzustellen, sagte er. Die Hollywood-Prominenz früherer Jahre wie Bill Murray oder John Malkovich fehlt dieses Jahr.

Deutschlandpremiere hat Ivo van Hoves Amsterdamer Inszenierung des Missbrauchs-Stücks „Ein wenig Leben“ nach dem gleichnamigen, preisgekrönten Roman. Eine Rarität ist die 24 Jahre alte Inszenierung des Brecht-Stücks „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ in der Regie von Heiner Müller und mit Martin Wuttke in der Titelrolle. Als Uraufführung kommt „Das Heerlager der Heiligen“ nach Jean Raspail, eine Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt. Mit Gastspielen sind das Schauspielhaus Hamburg und die Münchner Kammerspiele vertreten.

Der Literaturkritiker Denis Scheck lädt an mehreren Abenden zu Gesprächen mit Menschen, die auf ein Leben mit historischen Umbrüchen zurückblicken: Zu Gast sind beispielsweise Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und der 97 Jahre alte Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller. Zu Lesungen kommen die Schauspieler Milan Peschel, Caroline Peters, Dietmar Bär und Charly Hübner. Als „Neuer Zirkus“ sind acht internationale Kompagnien angekündigt.

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