Saarbrücker Ophüls-Festival Die Pubertät und der Körper: „Blue my mind“

Saarbrücken · Um Pubertätserschütterungen geht es ja in einigen Filmen des Spielfilmwettbewerbs, wie „1000 Arten Regen zu beschreiben“ und „Sarah spielt einen Werwolf“. Auch die Schweizerin Lisa Brühlmann (Buch und Regie) erzählt im herausragenden Film „Blue my mind“ (heute: 17.15 Uhr, CS 3; Fr: 21 Uhr, Camera Zwo; So: 20 Uhr, CS 4) vom Erwachsenwerden, von einem Körper, der sich verändert, von Angst und Ungewissheit – dies aber mit enormer Konsequenz. Das klassische „Coming of Age“-Thema wird hier ins Extrem weitergedacht; man kann sich an „Der Nachtmahr“ erinnert fühlen (2016 bei Ophüls).

 Luna Wedler in "Blue My mind". Foto: tellfilm

Luna Wedler in "Blue My mind". Foto: tellfilm

Foto: tellfilm

Um Pubertätserschütterungen geht es ja in einigen Filmen des Spielfilmwettbewerbs, wie „1000 Arten Regen zu beschreiben“ und „Sarah spielt einen Werwolf“. Auch die Schweizerin Lisa Brühlmann (Buch und Regie) erzählt im herausragenden Film  „Blue my mind“ (heute: 17.15 Uhr, CS 3; Fr: 21 Uhr, Camera Zwo; So: 20 Uhr, CS 4) vom Erwachsenwerden, von einem Körper, der sich verändert, von Angst und Ungewissheit – dies aber mit enormer Konsequenz. Das klassische „Coming of Age“-Thema wird hier ins Extrem weitergedacht; man kann sich an „Der Nachtmahr“ erinnert fühlen (2016 bei Ophüls).

Mia, 15, zieht um. Neues Umfeld, neue Klasse, alte Eltern (leider, aus ihrer Mias Sicht). Sie tut viel, um in der Klasse Anschluss zu finden, vor allem bei den aufgedonnerten und tonangebenden Mädchen: Shoppen, Stehlen, Pornos schauen, trostloser Sex mit dem Alpha-Goldkettchen-Rüden der Klasse. Doch nichts bringt sie der Welt um sie herum wirklich näher – aber ist es vielleicht die falsche Welt? Oder der falsche Körper?

Die Kamera bleibt dicht an Mia und ihren Gefühlen, die mal voller Gewalt explodieren, mal sie innerlich zusammenbrechen lassen. Die Schauspielerin Luna Wedler, Jahrgang 1999, verleiht dieser Figur, die in nahezu jeder Einstellung zu sehen ist, eine schmerzliche Intensität – bis hin zum Ende, das ebenso traurig ist wie hoffnungsvoll. 

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