Bühne frei für die Gebäude der Zukunft

Saarbrücken · Ein neuer Architekturpreis stellt innovative Industrie- und Gewerbebauten im Saarland in den Fokus.

Wenn es ums Bauen geht und das Land Bauherr ist, sei das ja in der öffentlichen Wahrnehmung eher "negativ besetzt", scherzt Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke (SPD) und bezieht sich wohl auf problembeladene Projekte wie das HTW-Hochhaus oder den Anbau des Saarlandmuseums. Dass es im Saarland aber durchaus innovative, qualitätsvolle Architektur vor allem auch im Bereich der Industrie- und Gewerbebauten gebe, werde leider kaum wahrgenommen. Mit einem neu ausgeschriebenen Architekturpreis, der genau diese Wahrnehmungs-Lücke schließen soll, will das Wirtschaftsministerium in Kooperation mit der Saar-Architektenkammer (AKS) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Frühjahr kommenden Jahres erstmals zukunftsweisende Bauprojekte auszeichnen. Gestern traf man sich in der Saarbrücker Architektenkammer, um den neuen Preis vorzustellen.

Der ist nicht dotiert - und soll doch so attraktiv sein, dass sich Bauherren und Architekten bewerben. Dafür hat man die kreativen Querdenker vom K8-Institut für strategische Ästhetik, angesiedelt an der Saar-Kunsthochschule, engagiert. Denn mit einem warmen Händedruck und einer hübschen Plakette - das ist den Beteiligten klar - ist dem Preisträger kaum gedient. Und so ist das K8 dabei, ein neues Format für ein attraktives "Preisverleihungs-Event" zu entwickeln, bei dem sich Akteure aus Kreativ- und Realwirtschaft treffen und austauschen können. "Wir müssen uns überlegen, was wir auf die Bühne schieben können, damit eine kritische Masse entsteht", sagt K8-Leiter Soenke Zehle.

So soll der neue Preis zusammen mit dem Staatspreis Design verliehen werden. Der Preisträger bekomme mehr als eine Urkunde, nämlich "echten Mehrwert", beispielsweise in Form einer innovativen Präsentation seiner ausgezeichneten Architektur und seines Gewerbes. Architektur wolle man erfahrbar machen, innovative Gebäudetypen einem breiten Publikum vorstellen. Das Internet werde dabei eine große Rolle spielen.

Und nicht zuletzt verspricht man sich "Innovationsimpulse für den Mittelstand", zu dem auch die saarländischen Architekten gehören, die bei der Gestaltung von Gebäude-Umnutzungen (rund 60 Prozent aller Bau-Projekte) viel Erfahrung gesammelt hätten, wie AKS-Präsident Alexander Schwehm bemerkte.

Eine prominent besetzte neunköpfige Jury wird über die Preisvergabe entscheiden.

Bewerben können sich bis 31. Juli Bauherren und Architekten mit bereits realisierten Projekten (Neubauten oder Baumaßnahmen im Bestand). Weitere Infos: www.saarland.de/224737.htm

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